Sonntag, 23. August 2020
2009
euroklaus, 19:36h
Russland trug den ESC 2009 am 12., 14. und 16. Mai 2009 in Moskau aus. Die Slowakei nahm erstmals seit 1998 wieder am ESC teil, San Marino hingegen verzichtete. Auch das ursprünglich angemeldete Georgien blieb dem Wettbewerb fern, es gab Unstimmigkeiten wegen des Liedertitels "I don't wanna put in", der als Kritik am russischen Machthaber Putin verstanden wurde. Georgien war nicht bereit, den Text zu ändern und verzichtete stattdessen auf die Teilnahme, sodass in diesem Jahr 42 Lieder am Start waren.
Erstmals wurden die Halbfinalrunden und das Finale von verschiedenen Gastgeberpaaren moderiert; beim Finale gehörte Alsou, die 2000 für ihr Land gesungen hatte, dazu.
Deutschland verzichtete auf eine Vorentscheidung und nominierte das Lied "Miss Kiss Kiss Bang" direkt, das von dem Duo 'Alex Swings Oscar Sings!' vorgetragen wurde. Dieses bestand aus dem Produzenten Alex Christensen, der durch Projekte wie U 96 erfolgreich war, und dem vorher überwiegend als Musicaldarsteller tätigen Oscar Loya. Beim ESC wurden sie von der Burlesque-Tänzerin Dita von Teese unterstützt; sie belegten Platz 20.
Lettland präsentierte seinen Beitrag auf Russisch, Teile des Textes des israelischen Liedes waren auf Arabisch, und für Schweden sang Malena Ernman, deren Tochter Greta Thunberg später als Klima-Aktivistin weltbekannt wurde. Die Autoren des Titels aus Montenegro waren Ralph Siegel und Bernd Meinunger. Tschechien war das zweite Land seit Einführung der Halbfinalrunden, das diese mit 0 Punkten beendete.
Den britischen Beitrag "It's my time", gesungen von Jade, schrieb der als Musicalkomponist bekannte Andrew Lloyd Webber, der das Lied auch am Klavier begleitete. Die Sängerin wurde später Mitglied der Sugababes; beim ESC belegte sie Platz 5.
Auch Frankreich setzte auf einen bekannten Namen: Die erfolgreiche Chanson-Sängerin Patricia Kaas sang "Et s'il fallait le faire" und landete auf Platz 8.
Sakis Rouvas war nach der Israelitin Yardena Arazi der Zweite, der als Interpret antrat, nachdem er den ESC schon einmal moderiert hatte. Für Griechenland belegte er mit "This is our night" Platz 7.
Die Tanzflächen wurden auch durch den türkischen Beitrag gefüllt: Hadise kam mit "Düm tek tek" auf Platz 4.
Zwei Plätze davor, also auf Rang 2, landete das Lied aus Island: Yohanna fragte "Is it true?"
Das Wertungssystem wurde wieder modfiziert: In den Halbfinalrunden stimmten wie gehabt die Zuschauer der teilnehmenden Ländern und ausgewählte direkt für das Finale Gesetzte über die ersten neun Qualifikanten für das Finale ab, der zehnte Platz wurde wieder durch die Jurys vergeben. Im Finale galt jetzt aber eine Abstimmung, bei der die Televoting-Stimmen und die Jurywertungen je hälftig zählten. Auf diese Weise hoffte man, die oft bemängelten Nachbarschafts- und Diasporawertungen einzudämmen. Im Finale waren wieder alle teilnehmenden Länder abstimmungsberechtigt; sowohl die Zuschauer als auch die Juroren entschieden sich mit großem Vorsprung für das Lied "Fairytale", das für Norwegen vom in Belarus geborenen Alexander Rybak gesungen, gegeigt und geschrieben wurde. Eine Diskrepanz zwischen den Abstimmungen sah man beispielsweise beim französischen Beitrag, der von den Zuschauern nur auf Platz 17, von den Jurys aber auf Platz 4 gesetzt wurde.
Erstmals wurden die Halbfinalrunden und das Finale von verschiedenen Gastgeberpaaren moderiert; beim Finale gehörte Alsou, die 2000 für ihr Land gesungen hatte, dazu.
Deutschland verzichtete auf eine Vorentscheidung und nominierte das Lied "Miss Kiss Kiss Bang" direkt, das von dem Duo 'Alex Swings Oscar Sings!' vorgetragen wurde. Dieses bestand aus dem Produzenten Alex Christensen, der durch Projekte wie U 96 erfolgreich war, und dem vorher überwiegend als Musicaldarsteller tätigen Oscar Loya. Beim ESC wurden sie von der Burlesque-Tänzerin Dita von Teese unterstützt; sie belegten Platz 20.
Lettland präsentierte seinen Beitrag auf Russisch, Teile des Textes des israelischen Liedes waren auf Arabisch, und für Schweden sang Malena Ernman, deren Tochter Greta Thunberg später als Klima-Aktivistin weltbekannt wurde. Die Autoren des Titels aus Montenegro waren Ralph Siegel und Bernd Meinunger. Tschechien war das zweite Land seit Einführung der Halbfinalrunden, das diese mit 0 Punkten beendete.
Den britischen Beitrag "It's my time", gesungen von Jade, schrieb der als Musicalkomponist bekannte Andrew Lloyd Webber, der das Lied auch am Klavier begleitete. Die Sängerin wurde später Mitglied der Sugababes; beim ESC belegte sie Platz 5.
Auch Frankreich setzte auf einen bekannten Namen: Die erfolgreiche Chanson-Sängerin Patricia Kaas sang "Et s'il fallait le faire" und landete auf Platz 8.
Sakis Rouvas war nach der Israelitin Yardena Arazi der Zweite, der als Interpret antrat, nachdem er den ESC schon einmal moderiert hatte. Für Griechenland belegte er mit "This is our night" Platz 7.
Die Tanzflächen wurden auch durch den türkischen Beitrag gefüllt: Hadise kam mit "Düm tek tek" auf Platz 4.
Zwei Plätze davor, also auf Rang 2, landete das Lied aus Island: Yohanna fragte "Is it true?"
Das Wertungssystem wurde wieder modfiziert: In den Halbfinalrunden stimmten wie gehabt die Zuschauer der teilnehmenden Ländern und ausgewählte direkt für das Finale Gesetzte über die ersten neun Qualifikanten für das Finale ab, der zehnte Platz wurde wieder durch die Jurys vergeben. Im Finale galt jetzt aber eine Abstimmung, bei der die Televoting-Stimmen und die Jurywertungen je hälftig zählten. Auf diese Weise hoffte man, die oft bemängelten Nachbarschafts- und Diasporawertungen einzudämmen. Im Finale waren wieder alle teilnehmenden Länder abstimmungsberechtigt; sowohl die Zuschauer als auch die Juroren entschieden sich mit großem Vorsprung für das Lied "Fairytale", das für Norwegen vom in Belarus geborenen Alexander Rybak gesungen, gegeigt und geschrieben wurde. Eine Diskrepanz zwischen den Abstimmungen sah man beispielsweise beim französischen Beitrag, der von den Zuschauern nur auf Platz 17, von den Jurys aber auf Platz 4 gesetzt wurde.
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2008
euroklaus, 19:31h
Serbien richtete den ESC 2008 in Belgrad aus. Wegen der immer mehr wachsenden Anzahl von Teilnehmern und des damit verbunden immer größer werdenden Halbfinales wurde ein neues System eingeführt: Nur noch die "Big Four" und das Gastgeberland waren direkt für das Finale qualifiziert, alle anderen Länder mussten eine von nunmehr zwei Halbfinalrunden durchlaufen, aus denen jeweils zehn Lieder für die Endrunde kamen, die somit 25 statt bisher 24 Beiträge umfasste.
Die Halbfinalrunden fanden am 20. und am 22. Mai, das Finale am 24. Mai statt. Zu den Gastgebern gehörte Zeljko Joksimović, der als Interpret 2004 für Serbien-Montenegro und als Autor 2006 für Bosnien-Herzegowina angetreten war. Auch 2008 war er der Autor des serbischen Beitrags; für die Zukunft wurde diese Doppelfunktion ausgeschlossen, da man einen Interessenkonflikt befürchtete. Österreich pausierte wieder einmal, dafür kamen mit San Marino und Aserbaidschan zwei neue Länder hinzu, sodass mit 43 Beiträgen ein neuer Höchststand erreicht wurde.
An der deutschen Vorentscheidung nahmen fünf Lieder teil, zu den Interpreten gehörte die Gruppe Marquess. Der Siegertitel "Disappear" wurde von den No Angels gesungen, die, ursprünglich zu fünft, 2000 in der Casting-Show 'Popstars' zusammengestellt wurde und mit Liedern wie "Daylight in your eyes" sehr erfolgreich war. Nach einigen Unstimmigkeiten trennte sich die Gruppe 2003, um dann 2007, nunmehr zu viert, einen Neuanfang zu starten. Beim ESC erreichte sie Platz 23.
Erstmals seit 1997 spielten die nationalen Jurys wieder eine Rolle, wenn auch eine kleinere: Sie bewerteten ebenso wie die Zuschauer die Beiträge im Halbfinale; durch das Televoting wurden 9 der Qualifikanten ermittelt. Als letzter Beitrag für das Finale wurde dasjenige von den übriggebliebenen Liedern ermittelt, das von den Jurys die meisten Stimmen bekam. Im ersten Halbfinale stimmten die Zuschauer und die Jurys überein, im zweiten gab es eine Differenz: Nicht das von den Zuschauern auf Platz 10 gesetzte Lied aus Nordmazedonien, sondern deren Platz 12, der Beitrag Schwedens, wurde von den Jurys favorisiert. Dessen Sängerin war Charlotte Perrelli, die unter dem Namen Charlotte Nilsson den ESC 1999 gewonnen hatte und jetzt nur durch diese Sonderregelung das Finale erreichte, wo sie dann Platz 18 belegte. Stimmberechtigt waren übrigens nur die Länder der jeweiligen Halbfinalrunden; die fest für das Finale gesetzten Länder wurden aufgeteilt: In der ersten Runde durften Spanien und Deutschland mit abstimmen, in der zweiten das Vereinigte Königreich, Frankreich und Serbien. Beim Finale durften, wie gehabt, wieder alle Länder werten.
Im ersten Halbfinale schied einer der vielleicht skurrilsten Beiträge der ESC-Geschichte aus: Irland wurde durch einen Truthahn vertreten und forderte in bewusst falschem Französisch "Irelande douze pointe". Die Bitte wurde nicht erhört, Estland gab mit sieben Punkten die höchste Bewertung, am Ende reichte es nur für Platz 15. Belgien präsentierte wieder, wie 2003, ein Lied in einer fiktiven Sprache, war aber wesentlich weniger erfolgreich als seinerzeit und verpasste ebenfalls das Finale.
Frankreich nahm erstmals mit einem komplett englischsprachigen Lied teil, kam im Finale aber über Platz 19 nicht hinaus; für Kroatien sang der bis dahin älteste Interpret der ESC-Geschichte, der sich in Anspielung auf sein Alter '75 Cent' nannte; dieser Beitrag belegte Platz 21.
Wieder blieb ein Fanfavorit hinter den Erwartungen zurück: In den Internetwetten lag der portugiesische Beitrag "Senhora do mar (Negras águas)", gesungen von Vânia Fernandes, weit vorn, am Ende belegte er Platz 13.
Immer wieder wurden optisch ungewöhnliche Mittel ausprobiert, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu erregen. Beim Beitrag aus Bosnien-Herzegowina wurde Wäsche aufgehängt, außerdem traten vier Bräute auf - Platz 10 ist das Ergebnis.
Für Armenien kam Sirusho mit dem Lied "Qele, qele" auf Platz 4.
Auf den ersten drei Plätzen landeten drei Länder, die auch schon in den Vorjahren erfolgreich waren: Auf Platz 3 kam Griechenland, auf Platz 2 die Ukraine und auf Platz 1 Russland. Dessen Interpret Dima Bilan hatte schon zwei Jahre zuvor Platz 2 belegt, diesmal setzte er auf prominente Unterstützung: Als Produzent konnte er Timbaland gewinnen, und auf der Bühne wurde er von dem Eiskunstlauf-Meister Evgeni Plushenko und dem Star-Violinisten Edvin Marton, der eine Stradivari-Geige spielte, begleitet. Diese geballte Zusammenarbeit funktionierte offenbar: Mit "Believe" gewann Russland erstmals den ESC.
Die Halbfinalrunden fanden am 20. und am 22. Mai, das Finale am 24. Mai statt. Zu den Gastgebern gehörte Zeljko Joksimović, der als Interpret 2004 für Serbien-Montenegro und als Autor 2006 für Bosnien-Herzegowina angetreten war. Auch 2008 war er der Autor des serbischen Beitrags; für die Zukunft wurde diese Doppelfunktion ausgeschlossen, da man einen Interessenkonflikt befürchtete. Österreich pausierte wieder einmal, dafür kamen mit San Marino und Aserbaidschan zwei neue Länder hinzu, sodass mit 43 Beiträgen ein neuer Höchststand erreicht wurde.
An der deutschen Vorentscheidung nahmen fünf Lieder teil, zu den Interpreten gehörte die Gruppe Marquess. Der Siegertitel "Disappear" wurde von den No Angels gesungen, die, ursprünglich zu fünft, 2000 in der Casting-Show 'Popstars' zusammengestellt wurde und mit Liedern wie "Daylight in your eyes" sehr erfolgreich war. Nach einigen Unstimmigkeiten trennte sich die Gruppe 2003, um dann 2007, nunmehr zu viert, einen Neuanfang zu starten. Beim ESC erreichte sie Platz 23.
Erstmals seit 1997 spielten die nationalen Jurys wieder eine Rolle, wenn auch eine kleinere: Sie bewerteten ebenso wie die Zuschauer die Beiträge im Halbfinale; durch das Televoting wurden 9 der Qualifikanten ermittelt. Als letzter Beitrag für das Finale wurde dasjenige von den übriggebliebenen Liedern ermittelt, das von den Jurys die meisten Stimmen bekam. Im ersten Halbfinale stimmten die Zuschauer und die Jurys überein, im zweiten gab es eine Differenz: Nicht das von den Zuschauern auf Platz 10 gesetzte Lied aus Nordmazedonien, sondern deren Platz 12, der Beitrag Schwedens, wurde von den Jurys favorisiert. Dessen Sängerin war Charlotte Perrelli, die unter dem Namen Charlotte Nilsson den ESC 1999 gewonnen hatte und jetzt nur durch diese Sonderregelung das Finale erreichte, wo sie dann Platz 18 belegte. Stimmberechtigt waren übrigens nur die Länder der jeweiligen Halbfinalrunden; die fest für das Finale gesetzten Länder wurden aufgeteilt: In der ersten Runde durften Spanien und Deutschland mit abstimmen, in der zweiten das Vereinigte Königreich, Frankreich und Serbien. Beim Finale durften, wie gehabt, wieder alle Länder werten.
Im ersten Halbfinale schied einer der vielleicht skurrilsten Beiträge der ESC-Geschichte aus: Irland wurde durch einen Truthahn vertreten und forderte in bewusst falschem Französisch "Irelande douze pointe". Die Bitte wurde nicht erhört, Estland gab mit sieben Punkten die höchste Bewertung, am Ende reichte es nur für Platz 15. Belgien präsentierte wieder, wie 2003, ein Lied in einer fiktiven Sprache, war aber wesentlich weniger erfolgreich als seinerzeit und verpasste ebenfalls das Finale.
Frankreich nahm erstmals mit einem komplett englischsprachigen Lied teil, kam im Finale aber über Platz 19 nicht hinaus; für Kroatien sang der bis dahin älteste Interpret der ESC-Geschichte, der sich in Anspielung auf sein Alter '75 Cent' nannte; dieser Beitrag belegte Platz 21.
Wieder blieb ein Fanfavorit hinter den Erwartungen zurück: In den Internetwetten lag der portugiesische Beitrag "Senhora do mar (Negras águas)", gesungen von Vânia Fernandes, weit vorn, am Ende belegte er Platz 13.
Immer wieder wurden optisch ungewöhnliche Mittel ausprobiert, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu erregen. Beim Beitrag aus Bosnien-Herzegowina wurde Wäsche aufgehängt, außerdem traten vier Bräute auf - Platz 10 ist das Ergebnis.
Für Armenien kam Sirusho mit dem Lied "Qele, qele" auf Platz 4.
Auf den ersten drei Plätzen landeten drei Länder, die auch schon in den Vorjahren erfolgreich waren: Auf Platz 3 kam Griechenland, auf Platz 2 die Ukraine und auf Platz 1 Russland. Dessen Interpret Dima Bilan hatte schon zwei Jahre zuvor Platz 2 belegt, diesmal setzte er auf prominente Unterstützung: Als Produzent konnte er Timbaland gewinnen, und auf der Bühne wurde er von dem Eiskunstlauf-Meister Evgeni Plushenko und dem Star-Violinisten Edvin Marton, der eine Stradivari-Geige spielte, begleitet. Diese geballte Zusammenarbeit funktionierte offenbar: Mit "Believe" gewann Russland erstmals den ESC.
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2007
euroklaus, 19:26h
Der ESC 2007 fand am 10.5. (Halbfinale) und am 12.5. (Finale) in Helsinki, Finnland, statt. Monaco, das dreimal in Folge im Halbfinale gescheitert war, blieb dem Wettbewerb wieder fern, dafür kehrten Österreich und Ungarn nach jeweils einjähriger Pause zurück; Tschechien, Georgien und nach der Auflösung des Landes Serbien und Montenegro als separate Staaten nahmen erstmals teil, wodurch sich die Anzahl der Teilnehmer auf 42 erhöhte.
In Deutschland nahmen, wie im Vorjahr, nur drei Lieder an der Vorentscheidung teil, zu den Interpreten gehörte Heinz Rudolf Kunze. Roger Cicero konnte mit "Frauen regier'n die Welt" gewinnen; seine Art, Swing mit deutschen Texten zu kombinieren, war ungewöhnlich, er war im Jahr zuvor mit "Zieh die Schuh aus" einem größeren Publikum bekannt geworden. Beim ESC sang er die letzten Zeilen des Liedes auf Englisch; das Lied belegte Platz 19.
An der Halbfinalrunde nahmen 28 Lieder teil, von denen sich nur zehn, also ein gutes Drittel, für das Finale qualifizierte. Zur Überraschung vieler Beobachter scheiterte die Schweiz, und zwar mit Platz 20 sogar recht deutlich. "Vampires are alive" wurde von DJ Bobo interpretiert, dieser war insbesondere in den 1990ern mit Liedern wie "Pray" oder "Somebody dance with me" sehr erfolgreich.
Auch ein französischsprachiges Lied aus Zypern, katalanischer Rock aus Andorra und eine Transvestienummer aus Dänemark schieden im Halbfinale aus. Im Finale überraschte die Ukraine; die Kunstfigur Verka Serduchka, hinter der sich der Komödiant Andrij Danylko verbirgt, präsentierte einen weitgehend sinnlosen Text (in dem auch einige deutsche Wörter vorkamen) zu schrillen Kostümen und aufpeitschender Musik. Dem Publikum gefiel es, "Dancing lasha tumbai" belegte Platz 2. Die Worte 'Lasha tumbai' sollen nach Angaben des Sängers aus dem Mongolischen stammen, tatsächlich ist die akustische Ähnlichkeit zu 'Russia goodbye' nicht zufällig.
Russland belegte einen Platz dahinter; die Gruppe Serebro kam mit "Song #1" also auf Platz 3.
Bulgarien erreichte erstmals das Finale und war dort mit Platz 5 erfolgreich; Elitsa Todorova und Stoyan Yankoulov sangen und trommelten "Water".
Die Türkei und Griechenland, beide schon in den Vorjahren erfolgreich, waren die einzigen beiden 'traditionellen' Länder, die sich unter den ersten 16 platzieren konnten, alle anderen Nationen in dieser Gruppe waren entweder ehemalige Ostblockländer oder Nachfolgerepubliken Jugoslawiens. Dies löste in den 'alten' ESC-Ländern einige Diskussionen aus, die Rede war von Punkteschiebereien und Diasporawertungen. Die EBU sah sich veranlasst, diesen Vorwürfen nachzugehen.
Für die besagte Türkei sang der nationale Star Kenan Doğulu; mit "Shake it up şekerim" belegte er Platz 4.
Lettland überraschte, als die Tenöre der Gruppe Bonaparti.lv ihr Lied "Questa notte" auf Italienisch vortrugen. Sie belegten Platz 16.
Ebenfalls außergewöhnlich war der rumänische Beitrag "Liubi, liubi, I love you", der von Todomondo in sechs Sprachen gesungen wurde. Platz 13 war das Ergebnis.
Bei all dieser musikalischen Vielfalt verwundert es nicht, dass eine Ballade den Sieg erringen konnte. "Motitva", gesungen von Marija Serifović, handelte, auch wenn das nicht explizit ausgesprochen wurde, von einer lesbischen Beziehung. Der Titel war das Lied Serbiens, das damit in der Geschichte des ESC das erste Land war, das gleich mit seinem ersten Beitrag gewinnen konnte; selbst 1956 war das beim allerersten Wettbewerb nicht gelungen, damals trat jeder Teilnehmer mit zwei Liedern an, und der Siegertitel war der zweite, der für die Schweiz startete. Außerdem war es seit der Sprachfreigabe 1999 das erste Mal, dass ein Gewinner komplett nicht auf Englisch gesungen wurde.
In Deutschland nahmen, wie im Vorjahr, nur drei Lieder an der Vorentscheidung teil, zu den Interpreten gehörte Heinz Rudolf Kunze. Roger Cicero konnte mit "Frauen regier'n die Welt" gewinnen; seine Art, Swing mit deutschen Texten zu kombinieren, war ungewöhnlich, er war im Jahr zuvor mit "Zieh die Schuh aus" einem größeren Publikum bekannt geworden. Beim ESC sang er die letzten Zeilen des Liedes auf Englisch; das Lied belegte Platz 19.
An der Halbfinalrunde nahmen 28 Lieder teil, von denen sich nur zehn, also ein gutes Drittel, für das Finale qualifizierte. Zur Überraschung vieler Beobachter scheiterte die Schweiz, und zwar mit Platz 20 sogar recht deutlich. "Vampires are alive" wurde von DJ Bobo interpretiert, dieser war insbesondere in den 1990ern mit Liedern wie "Pray" oder "Somebody dance with me" sehr erfolgreich.
Auch ein französischsprachiges Lied aus Zypern, katalanischer Rock aus Andorra und eine Transvestienummer aus Dänemark schieden im Halbfinale aus. Im Finale überraschte die Ukraine; die Kunstfigur Verka Serduchka, hinter der sich der Komödiant Andrij Danylko verbirgt, präsentierte einen weitgehend sinnlosen Text (in dem auch einige deutsche Wörter vorkamen) zu schrillen Kostümen und aufpeitschender Musik. Dem Publikum gefiel es, "Dancing lasha tumbai" belegte Platz 2. Die Worte 'Lasha tumbai' sollen nach Angaben des Sängers aus dem Mongolischen stammen, tatsächlich ist die akustische Ähnlichkeit zu 'Russia goodbye' nicht zufällig.
Russland belegte einen Platz dahinter; die Gruppe Serebro kam mit "Song #1" also auf Platz 3.
Bulgarien erreichte erstmals das Finale und war dort mit Platz 5 erfolgreich; Elitsa Todorova und Stoyan Yankoulov sangen und trommelten "Water".
Die Türkei und Griechenland, beide schon in den Vorjahren erfolgreich, waren die einzigen beiden 'traditionellen' Länder, die sich unter den ersten 16 platzieren konnten, alle anderen Nationen in dieser Gruppe waren entweder ehemalige Ostblockländer oder Nachfolgerepubliken Jugoslawiens. Dies löste in den 'alten' ESC-Ländern einige Diskussionen aus, die Rede war von Punkteschiebereien und Diasporawertungen. Die EBU sah sich veranlasst, diesen Vorwürfen nachzugehen.
Für die besagte Türkei sang der nationale Star Kenan Doğulu; mit "Shake it up şekerim" belegte er Platz 4.
Lettland überraschte, als die Tenöre der Gruppe Bonaparti.lv ihr Lied "Questa notte" auf Italienisch vortrugen. Sie belegten Platz 16.
Ebenfalls außergewöhnlich war der rumänische Beitrag "Liubi, liubi, I love you", der von Todomondo in sechs Sprachen gesungen wurde. Platz 13 war das Ergebnis.
Bei all dieser musikalischen Vielfalt verwundert es nicht, dass eine Ballade den Sieg erringen konnte. "Motitva", gesungen von Marija Serifović, handelte, auch wenn das nicht explizit ausgesprochen wurde, von einer lesbischen Beziehung. Der Titel war das Lied Serbiens, das damit in der Geschichte des ESC das erste Land war, das gleich mit seinem ersten Beitrag gewinnen konnte; selbst 1956 war das beim allerersten Wettbewerb nicht gelungen, damals trat jeder Teilnehmer mit zwei Liedern an, und der Siegertitel war der zweite, der für die Schweiz startete. Außerdem war es seit der Sprachfreigabe 1999 das erste Mal, dass ein Gewinner komplett nicht auf Englisch gesungen wurde.
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2006
euroklaus, 11:19h
Der ESC 2006 fand am 18. und 20. Mai in Griechenland statt; Austragungsort war Athen. Einer der Gastgeber war Sakis Rouvas, der 2004 für das Land gesungen hatte. Österreich und Ungarn verzichteten auf eine Teilnahme, Armenien war erstmals dabei. Zu den Gästen, die auf der Bühne begrüßt wurden, gehörte Nana Mouskouri; die Griechin hatte beim ESC 1963 Luxemburg vertreten.
Deutschland veranstaltete eine Vorentscheidung mit nur drei Teilnehmern, darunter Vicky Leandros, die 1967 und 1972 für Luxemburg angetreten war und 1972 den Wettbewerb gewinnen konnte. Der Siegertitel „No, no, never“ wurde von der Gruppe Texas Lightning gesungen; zu ihr gehörten u.a. die Comedians Olli Dittrich und Jon Flemming Olsen sowie die Sängerin Jane Comerford. Das Lied wurde ein großer kommerzieller Erfolg, er belegte mehrere Wochen lang Platz 1 der deutschen Verkaufslisten und war dort über ein Jahr vertreten; beim ESC kam es aber nur auf Platz 14.
Zu einem Eklat kam es bei der Vorentscheidung in Serbien-Montenegro: Die Gruppe „No Name“ hatte dort gewonnen, was aber große Teile des Publikums wegen offensichtlicher Manipulationen nicht akzeptieren wollten; die Interpreten wurden an der nochmaligen Aufführung ihres Liedes gehindert, das Land sagte daraufhin die Teilnahme am ESC ganz ab, war aber aufgrund einer Ausnahmeregelung trotzdem stimmberechtigt. Montenegro erklärte wenige Wochen später seine Unabhängigkeit, das Land brach also auseinander. Für Aufregungen anderer Art sorgte der Beitrag Islands: Er wurde von Silvia Nótt (die sich beim ESC Silvia Night nannte) gesungen, einer Kunstfigur, die in ihrer Heimat durch eine Comedy-Sendung sehr populär war. Hier verkörperte sie eine hoffnungsvolle Künstlerin, die immer wieder scheiterte, und die durch ihre selbstverliebte und arrogante Art auffiel. Diese Fernsehauftritte waren aber außerhalb Islands nicht bekannt, und Ágústa Eva Erlendsdóttir verkörperte die Figur Silvia Night offenbar so glaubhaft, dass man sie für echt hielt. Es kam zu lauten Unmutsäußerungen, und „Congratulations“ (in dem sogar ein Telefonat mit Gott enthalten war) scheiterte bereits im Halbfinale.
Auch die populäre Sängerin Kate Ryan, die in den Vorjahren mit Liedern wie „Désenchantée“ erfolgreich war und für Belgien antrat, erreichte das Finale nicht. Auch andere international bekannte Künstler schnitten schlecht ab: Arsenium, der als Sänger von O-Zone 2004 „Dragostea din tei“ gesungen hatte, kam für Moldau auf Platz 20, einen Rang dahinter belegten Las Ketchup („Aserejé/ Ketchup Song“) für Spanien.
Für Schweden sang zum dritten Mal Carola; nach Platz 3 1983 und Platz 1 1991 belegte sie diesmal mit „Invincible“ Platz 5.
Mihai Trăistariu gelang mit „Tornerò“ in einigen Mittelmeerländern ein Sommerhit; beim ESC belegte er für Rumänien Platz 4.
Für Russland belegte Dima Bilan mit „Never let you go“ Platz 2.
„Lejla“, gesungen von Hari Mata Hari, kam auf Platz 3, das war das bis dahin beste Ergebnis für Bosnien-Herzegowina.
Für die Schweiz trat eine Gruppe an, die aus sechs Einzelinterpreten aus sechs verschiedenen Ländern bestand, und für Lettland nahm erstmals ein Lied im a-cappella-Verfahren, also ohne instrumentale Begleitung, teil; die beiden Beiträge teilten sich Platz 16. Litauen verkündete in seinem Liedertitel selbstbewusst „We are the winners“ - es reichte immerhin für Platz 6.
Die Punktevergabe hatte in den beiden Vorjahren wegen der hohen Teilnehmerzahl viel Zeit in Anspruch genommen – zur Erinnerung: Auch die im Halbfinale ausgeschiedenen Länder waren im Finale stimmberechtigt. So entschied man sich, das Verfahren zu verkürzen, indem nur noch die Länder verkündet wurden, die 8, 10 und 12 Punkte bekommen hatten; alle anderen Wertungen wurden nur eingeblendet, aber nicht genannt. Dem niederländischen Sprecher gefiel das offenbar nicht, er verlas, wenn auch sehr schnell, wie bisher alle 10 Punktzahlen. Der Sieg ging erstmals an Finnland; das Land nahm seit 1961 am ESC teil, hatte aber bis dahin noch nie ein Ergebnis unter den ersten 5 Plätzen erzielt. „Hard Rock Hallelujah“ sorgte in den Medien auch deshalb für Aufsehen, weil die Interpreten, die Gruppe Lordi, als Monster verkleidet auftraten.
Deutschland veranstaltete eine Vorentscheidung mit nur drei Teilnehmern, darunter Vicky Leandros, die 1967 und 1972 für Luxemburg angetreten war und 1972 den Wettbewerb gewinnen konnte. Der Siegertitel „No, no, never“ wurde von der Gruppe Texas Lightning gesungen; zu ihr gehörten u.a. die Comedians Olli Dittrich und Jon Flemming Olsen sowie die Sängerin Jane Comerford. Das Lied wurde ein großer kommerzieller Erfolg, er belegte mehrere Wochen lang Platz 1 der deutschen Verkaufslisten und war dort über ein Jahr vertreten; beim ESC kam es aber nur auf Platz 14.
Zu einem Eklat kam es bei der Vorentscheidung in Serbien-Montenegro: Die Gruppe „No Name“ hatte dort gewonnen, was aber große Teile des Publikums wegen offensichtlicher Manipulationen nicht akzeptieren wollten; die Interpreten wurden an der nochmaligen Aufführung ihres Liedes gehindert, das Land sagte daraufhin die Teilnahme am ESC ganz ab, war aber aufgrund einer Ausnahmeregelung trotzdem stimmberechtigt. Montenegro erklärte wenige Wochen später seine Unabhängigkeit, das Land brach also auseinander. Für Aufregungen anderer Art sorgte der Beitrag Islands: Er wurde von Silvia Nótt (die sich beim ESC Silvia Night nannte) gesungen, einer Kunstfigur, die in ihrer Heimat durch eine Comedy-Sendung sehr populär war. Hier verkörperte sie eine hoffnungsvolle Künstlerin, die immer wieder scheiterte, und die durch ihre selbstverliebte und arrogante Art auffiel. Diese Fernsehauftritte waren aber außerhalb Islands nicht bekannt, und Ágústa Eva Erlendsdóttir verkörperte die Figur Silvia Night offenbar so glaubhaft, dass man sie für echt hielt. Es kam zu lauten Unmutsäußerungen, und „Congratulations“ (in dem sogar ein Telefonat mit Gott enthalten war) scheiterte bereits im Halbfinale.
Auch die populäre Sängerin Kate Ryan, die in den Vorjahren mit Liedern wie „Désenchantée“ erfolgreich war und für Belgien antrat, erreichte das Finale nicht. Auch andere international bekannte Künstler schnitten schlecht ab: Arsenium, der als Sänger von O-Zone 2004 „Dragostea din tei“ gesungen hatte, kam für Moldau auf Platz 20, einen Rang dahinter belegten Las Ketchup („Aserejé/ Ketchup Song“) für Spanien.
Für Schweden sang zum dritten Mal Carola; nach Platz 3 1983 und Platz 1 1991 belegte sie diesmal mit „Invincible“ Platz 5.
Mihai Trăistariu gelang mit „Tornerò“ in einigen Mittelmeerländern ein Sommerhit; beim ESC belegte er für Rumänien Platz 4.
Für Russland belegte Dima Bilan mit „Never let you go“ Platz 2.
„Lejla“, gesungen von Hari Mata Hari, kam auf Platz 3, das war das bis dahin beste Ergebnis für Bosnien-Herzegowina.
Für die Schweiz trat eine Gruppe an, die aus sechs Einzelinterpreten aus sechs verschiedenen Ländern bestand, und für Lettland nahm erstmals ein Lied im a-cappella-Verfahren, also ohne instrumentale Begleitung, teil; die beiden Beiträge teilten sich Platz 16. Litauen verkündete in seinem Liedertitel selbstbewusst „We are the winners“ - es reichte immerhin für Platz 6.
Die Punktevergabe hatte in den beiden Vorjahren wegen der hohen Teilnehmerzahl viel Zeit in Anspruch genommen – zur Erinnerung: Auch die im Halbfinale ausgeschiedenen Länder waren im Finale stimmberechtigt. So entschied man sich, das Verfahren zu verkürzen, indem nur noch die Länder verkündet wurden, die 8, 10 und 12 Punkte bekommen hatten; alle anderen Wertungen wurden nur eingeblendet, aber nicht genannt. Dem niederländischen Sprecher gefiel das offenbar nicht, er verlas, wenn auch sehr schnell, wie bisher alle 10 Punktzahlen. Der Sieg ging erstmals an Finnland; das Land nahm seit 1961 am ESC teil, hatte aber bis dahin noch nie ein Ergebnis unter den ersten 5 Plätzen erzielt. „Hard Rock Hallelujah“ sorgte in den Medien auch deshalb für Aufsehen, weil die Interpreten, die Gruppe Lordi, als Monster verkleidet auftraten.
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Samstag, 22. August 2020
2005
euroklaus, 02:48h
Die Ukraine richtete den ESC 2005 in Kiew aus, das Halbfinale fand am 19.5., das Finale am 21.5. statt. Ungarn war erstmals seit 1998 wieder dabei, außerdem nahmen Moldau und Bulgarien erstmals teil, sodass sich die Anzahl der Beiträge auf 39 erhöhte. Für Aufregung sorgte der Libanon, der sich ordnungsgemäß anmeldete und auch schon einen Beitrag nominierte. Kurz vor dem ESC fiel einem Beobachter allerdings auf, dass auf der libanesischen Homepage der Beitrag Israels nicht erwähnt wurde. Nachfragen ergaben, dass auch keine Möglichkeit bestehen sollte, das israelische Lied zu bewerten, auch von einer Ausstrahlung wolle man absehen; als Grund gab man die entsprechenden Vorschriften in der Verfassung an, nach der die Existenz Israels als Staat negiert wird. Die Spielregeln des ESC besagen allerdings, dass alle Mitbewerber gleich behandelt werden müssen und keinerlei Benachteiligungen geduldet werden. Da der Libanon dies nicht garantieren konnte, zog er seinen Beitrag zurück; wegen der Kurzfristigkeit der Absage waren eine Geldstrafe nicht genannten Ausmaßes und eine mehrjährige Sperre die Folge. Bislang hat weder der Libanon noch ein anderes arabisches Land wieder Interesse an einer Teilnahme gezeigt.
In Deutschland beendete VIVA die Zusammenarbeit mit der ARD, und die Tatsache, dass sich im Vorjahr ein vorher unbekannter Sänger gegen zahlreiche etablierte Künstler durchgesetzt hat, bewirkte, dass sich 2005 nur wenige bekannte Künstler an der Vorentscheidung beteiligten; die im Vorfeld erfolgreichsten von ihnen waren Orange Blue. Zu den Autoren gehörte Udo Lindenberg. Der Siegertitel „Run & hide“ wurde von Gracia Baur gesungen, die an der ersten Staffel der Casting-Show DSDS teilgenommen hatte. Nach der Vorentscheidung stellte sich heraus, dass ihre Plattenfirma die Verkaufszahlen manipuliert hatte; die Folge war, dass der Beitrag aus den Charts gestrichen wurde, das betraf auch den Schweizer Beitrag, der vom selben Team geschrieben wurde. Beim ESC erreichte Gracia den 24. und damit letzten Platz.
Der erwähnte Beitrag der Schweiz schnitt wesentlich besser ab: „Cool vibes“ kam auf Platz 8. Das Lied wurde von der estnischen Gruppe Vanilla Ninja gesungen.
Österreich versuchte es mit einer Mischung aus Volksmusik und Pop, die auch einige spanische Wörter enthielt; das Lied „Y así“, interpretiert von der Gruppe Global Kryner, scheiterte allerdings bereits im Halbfinale.
In der Finalrunde belegten die automatisch qualifizierten „Big Four“ die letzten viel Plätze. Besser erging es da dem Neuling Moldau: Die Gruppe Zdob şi zdub berichtete von einer „Bunica bate doba“, also von einer Großmutter, die auf die Trommel haut, und diese war auf der Bühne auch anwesend – Platz 6 war das Ergebnis.
Zwei Balladen erreichten hohe Platzierungen: Für Malta kam Chiara, die das Land schon 1998 vertreten hatte, mit „Angel“ auf Platz 2, Israel belegte mit „Hasheket shenish‘ar“, gesungen von Shiri Maimon, Platz 4.
Zwischen diesen beiden Ländern landete, quasi als Kontrastprogramm, ein rhythmischer und temporeicher Beitrag aus Rumänien. Der dritte Platz für „Let me try“, gesungen von Luminita Anghel & Sistem, war das bis dahin beste Ergebnis des Landes.
Auch der Siegertitel war für die Tanzfläche geeignet: Mit „My number one“ gewann Griechenland erstmals den ESC. Die Sängerin, Helena Paparizou, war schon 2001 als Teil des Duos Antique für das Land angetreten.
In Deutschland beendete VIVA die Zusammenarbeit mit der ARD, und die Tatsache, dass sich im Vorjahr ein vorher unbekannter Sänger gegen zahlreiche etablierte Künstler durchgesetzt hat, bewirkte, dass sich 2005 nur wenige bekannte Künstler an der Vorentscheidung beteiligten; die im Vorfeld erfolgreichsten von ihnen waren Orange Blue. Zu den Autoren gehörte Udo Lindenberg. Der Siegertitel „Run & hide“ wurde von Gracia Baur gesungen, die an der ersten Staffel der Casting-Show DSDS teilgenommen hatte. Nach der Vorentscheidung stellte sich heraus, dass ihre Plattenfirma die Verkaufszahlen manipuliert hatte; die Folge war, dass der Beitrag aus den Charts gestrichen wurde, das betraf auch den Schweizer Beitrag, der vom selben Team geschrieben wurde. Beim ESC erreichte Gracia den 24. und damit letzten Platz.
Der erwähnte Beitrag der Schweiz schnitt wesentlich besser ab: „Cool vibes“ kam auf Platz 8. Das Lied wurde von der estnischen Gruppe Vanilla Ninja gesungen.
Österreich versuchte es mit einer Mischung aus Volksmusik und Pop, die auch einige spanische Wörter enthielt; das Lied „Y así“, interpretiert von der Gruppe Global Kryner, scheiterte allerdings bereits im Halbfinale.
In der Finalrunde belegten die automatisch qualifizierten „Big Four“ die letzten viel Plätze. Besser erging es da dem Neuling Moldau: Die Gruppe Zdob şi zdub berichtete von einer „Bunica bate doba“, also von einer Großmutter, die auf die Trommel haut, und diese war auf der Bühne auch anwesend – Platz 6 war das Ergebnis.
Zwei Balladen erreichten hohe Platzierungen: Für Malta kam Chiara, die das Land schon 1998 vertreten hatte, mit „Angel“ auf Platz 2, Israel belegte mit „Hasheket shenish‘ar“, gesungen von Shiri Maimon, Platz 4.
Zwischen diesen beiden Ländern landete, quasi als Kontrastprogramm, ein rhythmischer und temporeicher Beitrag aus Rumänien. Der dritte Platz für „Let me try“, gesungen von Luminita Anghel & Sistem, war das bis dahin beste Ergebnis des Landes.
Auch der Siegertitel war für die Tanzfläche geeignet: Mit „My number one“ gewann Griechenland erstmals den ESC. Die Sängerin, Helena Paparizou, war schon 2001 als Teil des Duos Antique für das Land angetreten.
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2004
euroklaus, 02:40h
Der ESC 2004 fand erstmals in der Türkei statt, Austragungsort war Istanbul. Für diesen Wettbewerb wurde ein völlig neues System entwickelt, der verhindern sollte, dass immer mehr Länder aus Relegationsgründen ein Jahr pausieren mussten. Für das Finale am 15. Mai waren die „Big Four“ (Italien pausierte noch immer) und die zehn weiteren bestplatzierten Länder des Vorjahres, also insgesamt 14 Beiträge, qualifiziert, alle anderen Länder mussten zuvor in einem Halbfinale, das am 12. Mai stattfand, gegeneinander antreten – also die 12 schlechter Platzierten des Jahrgangs 2003, die in dem Jahr nicht teilnahmeberechtigten Länder, also Nordmazedonien, Finnland, die Schweiz, Litauen und Dänemark, außerdem die Länder, die erstmals dabei waren, das waren Serbien-Montenegro, Albanien, Belarus und Andorra, sowie eventuelle Rückkehrer aus früheren Jahrgängen, und tatsächlich war Monaco erstmals seit 1979 wieder am Start. So ergab sich ein Halbfinale mit 22 Teilnehmern, von denen sich die besten 10 für das Finale qualifizierten, das somit 24 Teilnehmer hatte.
Andorra sang seinen Beitrag auf Katalanisch, das slowenische Paar ‚Platin‘ nutzte den Aufenthalt in Istanbul, um zu heiraten, und die Schweiz beendete das Halbfinale mit 0 Punkten – sie alle gehörten zu den Ländern, die nicht am Finale teilnahmen.
Auch Deutschland ging einen neuen Weg: Die ARD arbeitete mit dem Musiksender VIVA zusammen, der insgesamt acht Beiträge auswählte und in seinem Sender auch vorstellte. Das Zielpublikum des Senders bewirkte, dass viele aktuell bei jüngeren Zuschauern populäre Künstler wie Scooter, Sabrina Setlur, Laith Al-Deen, Overground oder Wonderwall teilnahmen. Hinzu kam ein Lied, das durch eine ARD-Krimiserie bekannt war, und es gab auch noch die Möglichkeit einer sogenannten Wildcard; Voraussetzung hierfür war, dass sich das Lied zum Zeitpunkt der Vorentscheidung unter den ersten 20 der Verkaufslisten befand. Dies weckte den Ehrgeiz von Stefan Raab, er organisierte in seiner eigenen Sendung ‚TV total‘ auf Pro7 eine Art Casting-Show, aus der Max Mutzke als Sieger hervorging. Sein Lied „Can‘t wait until tonight“ erreichte auf Anhieb Platz 1 der Verkaufslisten und war somit teilnahmeberechtigt an der Vorentscheidung, und es konnte auch diese haushoch gewinnen. Somit waren de facto drei Fernsehsender an der Auswahl des deutschen Beitrags beteiligt. Beim ESC sang Max Mutzke einige Zeilen auf Türkisch, und Stefan Raab, der auch Autor des Liedes war, wirkte als Bühnenmusiker mit. Das Ergebnis war Platz 8.
Serbien-Montenegro, das 1992 noch unter dem Namen Jugoslawien teilgenommen hatte und dann einige Jahre wegen der Kriegshandlungen auf dem Balkan gesperrt war, überraschte im Finale. Neben der neuen Bezeichnung hatte das Land auch eine neue Regierung und durfte wieder am ESC teilnehmen; es meldete sich eindrucksvoll zurück, Željko Joksimović und das Ad-Hoc-Orchestra belegte mit „Lane moje“ Platz 2, das Halbfinale gewannen sie sogar.
Aus dem Land der Gastgeber kamen ungewohnte Klänge; die Gruppe Athena, deren Kopf die Zwillinge Gökhan und Hakan Özoğuz waren (die Cousins der deutschen Politikerin Aydan Özoğuz), war bekannt für ihre Ska-Musik, die sie auch beim ESC präsentierte. „For real“ belegte Platz 4.
Sakis Rouvas war in seiner Heimat Griechenland ein großer Star; beim ESC belegte er mit „Shake it“ Platz 3.
Albanien erlebte so etwas wie die Verwandlung des hässlichen Entleins. Nach der nationalen Vorentscheidung wurde der Beitrag überwiegend belächelt und als chancenlos bezeichnet. Allerdings wurde das Arrangement geändert, und aus dem albanischen Text wurde ein englischer, und plötzlich gewann „The image of you“, gesungen von Anjeza Shahini, immer mehr Anhänger – am Ende reichte es für Platz 7.
Mit einer sehr zurückgenommenen Liebesballade kam Zypern auf Platz 5. Die Sängerin Lisa Andreas wirkte bei „Stronger every minute“ fast zerbrechlich und überzeugte so immer mehr Beobachter.
Bosnien-Herzegowina nahm uns „In the disco“ mit, beim französischen Beitrag überraschte eine Frau auf Stelzen, und wieder scheiterte ein Fan-Favorit: „1 life“, für Belgien gesungen von Xandee, wurde hoch gewettet, belegte aber nur Platz 22.
Bei der Wertung durften alle Teilnehmer, also auch die, die im Halbfinale ausgeschieden waren, abstimmen, was dementsprechend viel Zeit in Anspruch nahm. Am Ende stand die Ukraine bei ihrer erst zweiten Teilnahme als Sieger fest; Ruslana sang und tanzte „Wild dances“.
Andorra sang seinen Beitrag auf Katalanisch, das slowenische Paar ‚Platin‘ nutzte den Aufenthalt in Istanbul, um zu heiraten, und die Schweiz beendete das Halbfinale mit 0 Punkten – sie alle gehörten zu den Ländern, die nicht am Finale teilnahmen.
Auch Deutschland ging einen neuen Weg: Die ARD arbeitete mit dem Musiksender VIVA zusammen, der insgesamt acht Beiträge auswählte und in seinem Sender auch vorstellte. Das Zielpublikum des Senders bewirkte, dass viele aktuell bei jüngeren Zuschauern populäre Künstler wie Scooter, Sabrina Setlur, Laith Al-Deen, Overground oder Wonderwall teilnahmen. Hinzu kam ein Lied, das durch eine ARD-Krimiserie bekannt war, und es gab auch noch die Möglichkeit einer sogenannten Wildcard; Voraussetzung hierfür war, dass sich das Lied zum Zeitpunkt der Vorentscheidung unter den ersten 20 der Verkaufslisten befand. Dies weckte den Ehrgeiz von Stefan Raab, er organisierte in seiner eigenen Sendung ‚TV total‘ auf Pro7 eine Art Casting-Show, aus der Max Mutzke als Sieger hervorging. Sein Lied „Can‘t wait until tonight“ erreichte auf Anhieb Platz 1 der Verkaufslisten und war somit teilnahmeberechtigt an der Vorentscheidung, und es konnte auch diese haushoch gewinnen. Somit waren de facto drei Fernsehsender an der Auswahl des deutschen Beitrags beteiligt. Beim ESC sang Max Mutzke einige Zeilen auf Türkisch, und Stefan Raab, der auch Autor des Liedes war, wirkte als Bühnenmusiker mit. Das Ergebnis war Platz 8.
Serbien-Montenegro, das 1992 noch unter dem Namen Jugoslawien teilgenommen hatte und dann einige Jahre wegen der Kriegshandlungen auf dem Balkan gesperrt war, überraschte im Finale. Neben der neuen Bezeichnung hatte das Land auch eine neue Regierung und durfte wieder am ESC teilnehmen; es meldete sich eindrucksvoll zurück, Željko Joksimović und das Ad-Hoc-Orchestra belegte mit „Lane moje“ Platz 2, das Halbfinale gewannen sie sogar.
Aus dem Land der Gastgeber kamen ungewohnte Klänge; die Gruppe Athena, deren Kopf die Zwillinge Gökhan und Hakan Özoğuz waren (die Cousins der deutschen Politikerin Aydan Özoğuz), war bekannt für ihre Ska-Musik, die sie auch beim ESC präsentierte. „For real“ belegte Platz 4.
Sakis Rouvas war in seiner Heimat Griechenland ein großer Star; beim ESC belegte er mit „Shake it“ Platz 3.
Albanien erlebte so etwas wie die Verwandlung des hässlichen Entleins. Nach der nationalen Vorentscheidung wurde der Beitrag überwiegend belächelt und als chancenlos bezeichnet. Allerdings wurde das Arrangement geändert, und aus dem albanischen Text wurde ein englischer, und plötzlich gewann „The image of you“, gesungen von Anjeza Shahini, immer mehr Anhänger – am Ende reichte es für Platz 7.
Mit einer sehr zurückgenommenen Liebesballade kam Zypern auf Platz 5. Die Sängerin Lisa Andreas wirkte bei „Stronger every minute“ fast zerbrechlich und überzeugte so immer mehr Beobachter.
Bosnien-Herzegowina nahm uns „In the disco“ mit, beim französischen Beitrag überraschte eine Frau auf Stelzen, und wieder scheiterte ein Fan-Favorit: „1 life“, für Belgien gesungen von Xandee, wurde hoch gewettet, belegte aber nur Platz 22.
Bei der Wertung durften alle Teilnehmer, also auch die, die im Halbfinale ausgeschieden waren, abstimmen, was dementsprechend viel Zeit in Anspruch nahm. Am Ende stand die Ukraine bei ihrer erst zweiten Teilnahme als Sieger fest; Ruslana sang und tanzte „Wild dances“.
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Freitag, 21. August 2020
2003
euroklaus, 02:07h
Zum zweiten Mal in Folge fand der ESC 2003 in einem baltischen Land statt, er wurde am 24. Mai in Riga, Lettland, ausgerichtet. Zwei frühere ESC-Teilnehmer waren die Gastgeber des Abends, nämlich die Vorjahressiegerin Marie N und Renārs Kaupers, Sänger der Gruppe BrainStorm, die Lettland 2000 vertreten hatte. Die Kapazität des Wettbewerbs stieß an ihre Grenzen, gleich fünf neue Länder hatten Interesse an einer Teilnahme bekundet, zu viele, um das bisherige Relegationssystem aufrecht zu erhalten. Man beschloss deshalb, vom Folgejahr an ein neues Verfahren einzuführen und vertröstete die neuen Aspiranten bis dann - lediglich die Ukraine bekam einen zusätzlichen Startplatz. Irland, die Niederlande, Norwegen, Portugal, Island und Polen kehrten zum Wettbewerb zurück, dafür mussten die Schweiz, Dänemark, Finnland, Litauen und Nordmazedonien pausieren. Somit ergab sich ein neuer Teilnehmerrekord von 26.
Bei der deutschen Vorentscheidung fehlten im Gegensatz zum Vorjahr die prominenten Namen, lediglich Die Gerd-Show hatte sich durch Comedy-Auftritte im Radio und durch den "Steuersong", der im Herbst 2002 Platz 1 der Verkaufslisten erreichte, einen Namen gemacht. Der Sieg ging an "Let's get happy", gesungen von Lou, die überwiegend als Sängerin von Cover-Bands bei Volksfesten auftrat. Beim ESC belegte sie Platz 11.
Für großes Aufsehen sorgte das Duo t.A.T.u aus Russland, einerseits, weil es im Vorjahr einen internationalen Nr.-1-Hit mit "All the things she said" hatte, andererseits und insbesondere aber durch bewusste Skandale während der Probenwoche; so absolvierten sie keine der Proben gemeinsam, angeblich wegen Unpässlichkeiten, und gaben sich während der Pressekonferenzen betont gelangweilt. Die Antworten überließen sie ihrer Managerin, die nicht müde wurde zu betonen, dass aus Russland der erfolgreichste Musikact der Welt komme - sinngemäß müsse die Menschheit dafür dankbar sein, dass sich das Duo herablasse, beim ESC aufzutreten. Zu dieser Arroganz zählt auch, dass t.A.T.u ihren Wettbewerbstitel "Ne ver, ne boisia" nicht auf Single veröffentlichten. Die Techniker in der Halle rächten sich für die ausgefallenen Proben durch (vermutlich bewusst) ungeschickte Kameraführungen. Das Lied belegte Platz 3.
Die belgische Gruppe Urban Trad und ihr Lied "Sanomi" blieben während der Proben weitgehend unbeobachtet von der Öffentlichkeit, da diese zeitgleich mit den russischen Pressekonferenzen stattfanden, und so war die Überraschung groß, als das Lied, das kaum jemand auf der Rechnung hatte, Rang 2 belegte und sich damit vor Russland platzierte. Das gesamte Lied wurde in einer Phantasiesprache gesungen, hat also keinen sinnvollen Text, sondern behandelt die menschlichen Stimmen wie Musikinstrumente.
Gleich zwei der Interpreten sorgten für eine Diskussion: Esther Hart wurde bei der britischen ESC-Vorentscheidung bereits als Teilnehmerin geführt, zog ihre Bewerbung dort aber zurück, als sie die Möglichkeit bekam, ihr Heimatland, die Niederlande, zu vertreten; anders verhielt sich die Gruppe Ich Troje, denn sie stand als Vertreter Polens bereits fest, als sie quasi zusätzlich an der deutschen Vorentscheidung teilnahm, die sie bekanntlich nicht gewann. Um zu verhindern, dass ein Interpret bei einem Wettbewerb mehrere Länder vertritt, wurde eine neue Spielregel eingeführt, die genau das untersagt. Ich Troje sangen ihr Lied "Keine Grenzen - żadnych granic" dreisprachig auf Deutsch, Polnisch und Russisch und belegten Platz 7.
Irgendjemand sagte einmal, dass sich die österreichischen ESC-Beiträge zwischen 'merkwürdig' und 'bemerkenswert' bewegen. 2003 traf sicher beides zu, als Alf Poier in steirischem Dialekt "Weil der Mensch zählt" sang, u.a. begleitet von der 68jährigen Kabarettistin Tamara Stadnikow. Platz 6 war das unerwartet gute Ergebnis.
Das Vereinigte Königreich belegte erstmals in der ESC-Geschichte den letzten Platz, und das auch noch mit 0 Punkten, was einige Beobachter aus diesem Land durch die Beteiligung des Landes am Irak-Krieg zu entschuldigen versuchten. Haben diese Leute versucht, sich "Cry baby", interpretiert ('gesungen' wäre hier vielleicht nicht angebracht) von Jemini, einmal neutral anzuhören, und wenn ja, haben sie eine einzige richtig getroffene Note gehört?
Die Wertung verlief sehr spannend, vor der letzten Punktevergabe, der slowenischen, konnten noch drei Lieder gewinnen, nämlich Russland, Belgien und die Türkei. Der Punktesprecher, Peter Poles, nutzte die Aufmerksamkeit für eine komödiantische Einlage, als er mit den Worten 'here I go' scheinbar das Studio verließ.
So gewann die Türkei erstmals den ESC; die Sängerin und Co-Autorin Sertab Erener war in ihrer Heimat bereits ein großer Star, mit "Everyway that I can" gelang ihr auch international ein Achtungserfolg.
Bei der deutschen Vorentscheidung fehlten im Gegensatz zum Vorjahr die prominenten Namen, lediglich Die Gerd-Show hatte sich durch Comedy-Auftritte im Radio und durch den "Steuersong", der im Herbst 2002 Platz 1 der Verkaufslisten erreichte, einen Namen gemacht. Der Sieg ging an "Let's get happy", gesungen von Lou, die überwiegend als Sängerin von Cover-Bands bei Volksfesten auftrat. Beim ESC belegte sie Platz 11.
Für großes Aufsehen sorgte das Duo t.A.T.u aus Russland, einerseits, weil es im Vorjahr einen internationalen Nr.-1-Hit mit "All the things she said" hatte, andererseits und insbesondere aber durch bewusste Skandale während der Probenwoche; so absolvierten sie keine der Proben gemeinsam, angeblich wegen Unpässlichkeiten, und gaben sich während der Pressekonferenzen betont gelangweilt. Die Antworten überließen sie ihrer Managerin, die nicht müde wurde zu betonen, dass aus Russland der erfolgreichste Musikact der Welt komme - sinngemäß müsse die Menschheit dafür dankbar sein, dass sich das Duo herablasse, beim ESC aufzutreten. Zu dieser Arroganz zählt auch, dass t.A.T.u ihren Wettbewerbstitel "Ne ver, ne boisia" nicht auf Single veröffentlichten. Die Techniker in der Halle rächten sich für die ausgefallenen Proben durch (vermutlich bewusst) ungeschickte Kameraführungen. Das Lied belegte Platz 3.
Die belgische Gruppe Urban Trad und ihr Lied "Sanomi" blieben während der Proben weitgehend unbeobachtet von der Öffentlichkeit, da diese zeitgleich mit den russischen Pressekonferenzen stattfanden, und so war die Überraschung groß, als das Lied, das kaum jemand auf der Rechnung hatte, Rang 2 belegte und sich damit vor Russland platzierte. Das gesamte Lied wurde in einer Phantasiesprache gesungen, hat also keinen sinnvollen Text, sondern behandelt die menschlichen Stimmen wie Musikinstrumente.
Gleich zwei der Interpreten sorgten für eine Diskussion: Esther Hart wurde bei der britischen ESC-Vorentscheidung bereits als Teilnehmerin geführt, zog ihre Bewerbung dort aber zurück, als sie die Möglichkeit bekam, ihr Heimatland, die Niederlande, zu vertreten; anders verhielt sich die Gruppe Ich Troje, denn sie stand als Vertreter Polens bereits fest, als sie quasi zusätzlich an der deutschen Vorentscheidung teilnahm, die sie bekanntlich nicht gewann. Um zu verhindern, dass ein Interpret bei einem Wettbewerb mehrere Länder vertritt, wurde eine neue Spielregel eingeführt, die genau das untersagt. Ich Troje sangen ihr Lied "Keine Grenzen - żadnych granic" dreisprachig auf Deutsch, Polnisch und Russisch und belegten Platz 7.
Irgendjemand sagte einmal, dass sich die österreichischen ESC-Beiträge zwischen 'merkwürdig' und 'bemerkenswert' bewegen. 2003 traf sicher beides zu, als Alf Poier in steirischem Dialekt "Weil der Mensch zählt" sang, u.a. begleitet von der 68jährigen Kabarettistin Tamara Stadnikow. Platz 6 war das unerwartet gute Ergebnis.
Das Vereinigte Königreich belegte erstmals in der ESC-Geschichte den letzten Platz, und das auch noch mit 0 Punkten, was einige Beobachter aus diesem Land durch die Beteiligung des Landes am Irak-Krieg zu entschuldigen versuchten. Haben diese Leute versucht, sich "Cry baby", interpretiert ('gesungen' wäre hier vielleicht nicht angebracht) von Jemini, einmal neutral anzuhören, und wenn ja, haben sie eine einzige richtig getroffene Note gehört?
Die Wertung verlief sehr spannend, vor der letzten Punktevergabe, der slowenischen, konnten noch drei Lieder gewinnen, nämlich Russland, Belgien und die Türkei. Der Punktesprecher, Peter Poles, nutzte die Aufmerksamkeit für eine komödiantische Einlage, als er mit den Worten 'here I go' scheinbar das Studio verließ.
So gewann die Türkei erstmals den ESC; die Sängerin und Co-Autorin Sertab Erener war in ihrer Heimat bereits ein großer Star, mit "Everyway that I can" gelang ihr auch international ein Achtungserfolg.
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Donnerstag, 20. August 2020
2002
euroklaus, 02:50h
Am 25. Mai 2002 fand erstmals ein ESC im ehemaligen Ostblock statt; Estland richtete ihn in seiner Hauptstadt Tallinn aus. Die Relagationsregeln wurden wieder einmal geändert, die sieben Letztplatzierten des Vorjahres mussten pausieren, der Durchschnitt der Punktzahlen der vorangegangenen Wettbewerbe spielte keine Rolle mehr. Betroffen waren Portugal, Lettland, die Niederlande, Polen, Irland, Island und Norwegen. Allerdings beschloss die EBU im Herbst 2001, die Anzahl der Teilnehmer von 23 auf 25 zu erhöhen, wodurch Portugal und Lettland doch startberechtigt waren. Portugal sagte wegen der zu kurzen Vorbereitungszeit ab, Lettland nahm die Gelegenheit wahr und nahm teil, sodass tatsächlich 24 Länder am Start waren, darunter auch die Rückkehrer Belgien, die Schweiz, Nordmazedonien, Österreich, Rumänien und Zypern.
An der deutschen Vorentscheidung nahmen ungewöhnlich viele Lieder, nämlich 15, teil; unter den Interpreten hatten drei Deutschland schon einmal beim ESC vertreten, nämlich Joy Fleming (1975), Ireen Sheer (1978, sie sang 1974 und 1985 auch für Luxemburg) und Nino de Angelo (1989). Hinzu kamen national und teils auch international bekannte Künstler wie die Weather Girls, die Kelly Family und Bernhard Brink - für letzteren war es das sechste Mal, dass er bei einer deutschen Vorentscheidung antrat, zum internationalen ESC schaffte er es nie. Der Sieg ging an das Lied "I can't live without music", gesungen von Corinna May. Nach ihrer Disqualifikation 1999 und ihrem zweiten Platz 2000 schaffte sie es also bei ihrem dritten Anlauf, zum ESC zu fahren. Dort wurde sie als eine der Favoritinnen gehandelt, belegte aber nur einen enttäuschenden 21. Platz. Vielleicht waren einige der Zuschauer von den manchmal linkisch wirkenden Bewegungen der Sängerin irritiert, denn diese hatte darum gebeten, ihre Blindheit nicht zu thematisieren.
Ira Losco belegte für Malta Platz 2 und damit das bis dahin beste Ergebnis. Sie sang das Lied "7th wonder"
Spanien führte als erstes Land eine Casting-Show speziell für den ESC durch. Die Siegerin von 'Operación Triunfo', Rosa, wurde in Tallinn von fünf ihrer Mitbewerber begleitet; ihr Lied "Europe's living a celebration" belegte Platz 7.
Auch Jessica Garlick, die das Vereinigte Königreich vertrat, hatte an einer Casting-Show teilgenommen, nämlich an 'Pop Idol'. Ihr Lied "Come back" belegte Platz 3 beim ESC.
Der slowenische Beitrag wurde insbesondere im eigenen Land kontrovers diskutiert, denn das Lied "Samo ljubezen" wurde von drei als Flugbegleiterinnen kostümierten Männern, die sich Sestre nannten, gesungen; passend dazu trugen ihre Chorsängerinnen Männerkleidung. Slowenien belegte Platz 13.
Für Zypern startete das Lied "Gimme". Als die Reihenfolge der Auftritte im Herbst des Vorjahres ausgelost wurden, ergab sich, dass die Gruppe 'One' die Startnummer 1 hatte, was natürlich Zufall war. Bei der Platzierung wiederholte sich diese Koinzidenz nicht noch einmal, Zypern belegte Rang 6.
Überraschungssieger des Abends wurde Lettland - zur Erinnerung: Das Land hatte sich erst nachträglich für den Wettbewerb qualifiziert. "I wanna" wurde nach der nationalen Vorentscheidung wegen zu grober grammatischer Fehler textlich überarbeitet; die Aufführung beim ESC blieb wohl auch wegen des Kostümwechsels der Sängerin Marie N in Erinnerung. Ein kommerzieller Erfolg war mit dem Sieg allerdings nicht verbunden, auch, weil das Lied erst Monate später auf Tonträgern erschien.
An der deutschen Vorentscheidung nahmen ungewöhnlich viele Lieder, nämlich 15, teil; unter den Interpreten hatten drei Deutschland schon einmal beim ESC vertreten, nämlich Joy Fleming (1975), Ireen Sheer (1978, sie sang 1974 und 1985 auch für Luxemburg) und Nino de Angelo (1989). Hinzu kamen national und teils auch international bekannte Künstler wie die Weather Girls, die Kelly Family und Bernhard Brink - für letzteren war es das sechste Mal, dass er bei einer deutschen Vorentscheidung antrat, zum internationalen ESC schaffte er es nie. Der Sieg ging an das Lied "I can't live without music", gesungen von Corinna May. Nach ihrer Disqualifikation 1999 und ihrem zweiten Platz 2000 schaffte sie es also bei ihrem dritten Anlauf, zum ESC zu fahren. Dort wurde sie als eine der Favoritinnen gehandelt, belegte aber nur einen enttäuschenden 21. Platz. Vielleicht waren einige der Zuschauer von den manchmal linkisch wirkenden Bewegungen der Sängerin irritiert, denn diese hatte darum gebeten, ihre Blindheit nicht zu thematisieren.
Ira Losco belegte für Malta Platz 2 und damit das bis dahin beste Ergebnis. Sie sang das Lied "7th wonder"
Spanien führte als erstes Land eine Casting-Show speziell für den ESC durch. Die Siegerin von 'Operación Triunfo', Rosa, wurde in Tallinn von fünf ihrer Mitbewerber begleitet; ihr Lied "Europe's living a celebration" belegte Platz 7.
Auch Jessica Garlick, die das Vereinigte Königreich vertrat, hatte an einer Casting-Show teilgenommen, nämlich an 'Pop Idol'. Ihr Lied "Come back" belegte Platz 3 beim ESC.
Der slowenische Beitrag wurde insbesondere im eigenen Land kontrovers diskutiert, denn das Lied "Samo ljubezen" wurde von drei als Flugbegleiterinnen kostümierten Männern, die sich Sestre nannten, gesungen; passend dazu trugen ihre Chorsängerinnen Männerkleidung. Slowenien belegte Platz 13.
Für Zypern startete das Lied "Gimme". Als die Reihenfolge der Auftritte im Herbst des Vorjahres ausgelost wurden, ergab sich, dass die Gruppe 'One' die Startnummer 1 hatte, was natürlich Zufall war. Bei der Platzierung wiederholte sich diese Koinzidenz nicht noch einmal, Zypern belegte Rang 6.
Überraschungssieger des Abends wurde Lettland - zur Erinnerung: Das Land hatte sich erst nachträglich für den Wettbewerb qualifiziert. "I wanna" wurde nach der nationalen Vorentscheidung wegen zu grober grammatischer Fehler textlich überarbeitet; die Aufführung beim ESC blieb wohl auch wegen des Kostümwechsels der Sängerin Marie N in Erinnerung. Ein kommerzieller Erfolg war mit dem Sieg allerdings nicht verbunden, auch, weil das Lied erst Monate später auf Tonträgern erschien.
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Mittwoch, 19. August 2020
2001
euroklaus, 02:01h
Am 12. Mai 2001 fand der ESC zum zweiten Mal in Dänemark statt, der Austragungsort war wieder Kopenhagen. Nordmazedonien, Zypern, die Schweiz, Österreich, Rumänien, Belgien und Finnland mussten ein Jahr pausieren, Griechenland kehrte nach zweijähriger Abwesenheit zurück, und auch Polen, Slowenien, Litauen, Bosnien-Herzegowina und Portugal waren wieder dabei, die Teilnehmerzahl verringerte sich auf 23.
Die beiden Moderatoren des Abends beschlossen, ihre Ansagen teils in Reimform zu präsentieren, was sich im Nachhinein nicht unbedingt als eine gute Idee erwies. Der ESC fand im Parken Stadion statt, das 36.000 Zuschauer fasst; die Atmosphäre glich daher zeitweise der bei einem Fußballspiel, doch dazu später mehr.
An der deutschen Vorentscheidung nahmen mehrere skurrile Beiträge teil; der ‚Big Brother‘-Bewohner Zlatko bewies, dass er überhaupt nicht singen konnte und wurde ausgebuht, mit der Band ‚Münchener Zwietracht‘ trat der (später ermordete) Modeschöpfer Rudolph Moshammer auf, und die musikalische Spannbreite war zwischen Tenören, Techno und Rock enorm. Zu den weiteren Interpreten gehörten Joy Fleming (Deutschland 1975), die Soultans und Wolf Maahn. Bei all dieser Konkurrenz konnte sich der einzige klassische deutsche Schlager durchsetzen: „Wer Liebe lebt“ wurde von Michelle gesungen, die seit etwa einem Jahrzehnt sehr erfolgreich war. Beim ESC sang sie ein paar Zeilen auf Englisch und belegte Platz 8.
Für Verwirrung konnte der niederländische Beitrag sorgen, und das in doppelter Hinsicht: Die Sängerin hieß, genau wie ihre deutsche Kollegin, Michelle, und sie sang das Lied „Out on my own“, wohingegen Norwegens Beitrag „On my own“ hieß.
Für Griechenland sang das Duo Antique den Beitrag „(I would) die for you“ teils auf Griechisch, teils auf Englisch, und erzielte mit Platz 3 das bis dahin beste Ergebnis des Landes. Wer sich die Biographie der Interpreten ansah, war vielleicht über den Heimatort der beiden überrascht, denn sie kamen aus dem schwedischen Göteborg.
Frankreich präsentierte ein klassisches Chanson: Natasha St-Pier kam mit „Je n‘ai que mon âme“ auf Platz 4.
Dänemark begeisterte das heimische Publikum mit einem Lied, das einem Fußballstadion angemessen war: „Never ever let you go“, gesungen von Rollo & King, belegte Platz 2.
Für südliches Temperament sorgte Spaniens Beitrag „Dile que la quiero“, mit dem David Civera Platz 6 belegte.
Das Publikum erwies sich während der Wertungen als sehr unfair: Lange Zeit wurden die hohen Punktzahlen für Estland, das als krasser Außenseiter galt, eher bestaunt, als aber klar wurde, dass dieses Lied und nicht der heimische Beitrag gewinnen würde, wurden zahlreiche Unmutsäußerungen laut. „Everybody“ wurde von Tanel Padar & Dave Benton (der übrigens aus Aruba stammte) zusammen mit 2XL gesungen; es war das erste Mal, dass ein Land des ehemaligen Ostblocks gewann. „Everybody“ wurde kein kommerzieller Erfolg.
Die beiden Moderatoren des Abends beschlossen, ihre Ansagen teils in Reimform zu präsentieren, was sich im Nachhinein nicht unbedingt als eine gute Idee erwies. Der ESC fand im Parken Stadion statt, das 36.000 Zuschauer fasst; die Atmosphäre glich daher zeitweise der bei einem Fußballspiel, doch dazu später mehr.
An der deutschen Vorentscheidung nahmen mehrere skurrile Beiträge teil; der ‚Big Brother‘-Bewohner Zlatko bewies, dass er überhaupt nicht singen konnte und wurde ausgebuht, mit der Band ‚Münchener Zwietracht‘ trat der (später ermordete) Modeschöpfer Rudolph Moshammer auf, und die musikalische Spannbreite war zwischen Tenören, Techno und Rock enorm. Zu den weiteren Interpreten gehörten Joy Fleming (Deutschland 1975), die Soultans und Wolf Maahn. Bei all dieser Konkurrenz konnte sich der einzige klassische deutsche Schlager durchsetzen: „Wer Liebe lebt“ wurde von Michelle gesungen, die seit etwa einem Jahrzehnt sehr erfolgreich war. Beim ESC sang sie ein paar Zeilen auf Englisch und belegte Platz 8.
Für Verwirrung konnte der niederländische Beitrag sorgen, und das in doppelter Hinsicht: Die Sängerin hieß, genau wie ihre deutsche Kollegin, Michelle, und sie sang das Lied „Out on my own“, wohingegen Norwegens Beitrag „On my own“ hieß.
Für Griechenland sang das Duo Antique den Beitrag „(I would) die for you“ teils auf Griechisch, teils auf Englisch, und erzielte mit Platz 3 das bis dahin beste Ergebnis des Landes. Wer sich die Biographie der Interpreten ansah, war vielleicht über den Heimatort der beiden überrascht, denn sie kamen aus dem schwedischen Göteborg.
Frankreich präsentierte ein klassisches Chanson: Natasha St-Pier kam mit „Je n‘ai que mon âme“ auf Platz 4.
Dänemark begeisterte das heimische Publikum mit einem Lied, das einem Fußballstadion angemessen war: „Never ever let you go“, gesungen von Rollo & King, belegte Platz 2.
Für südliches Temperament sorgte Spaniens Beitrag „Dile que la quiero“, mit dem David Civera Platz 6 belegte.
Das Publikum erwies sich während der Wertungen als sehr unfair: Lange Zeit wurden die hohen Punktzahlen für Estland, das als krasser Außenseiter galt, eher bestaunt, als aber klar wurde, dass dieses Lied und nicht der heimische Beitrag gewinnen würde, wurden zahlreiche Unmutsäußerungen laut. „Everybody“ wurde von Tanel Padar & Dave Benton (der übrigens aus Aruba stammte) zusammen mit 2XL gesungen; es war das erste Mal, dass ein Land des ehemaligen Ostblocks gewann. „Everybody“ wurde kein kommerzieller Erfolg.
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Dienstag, 18. August 2020
2000
euroklaus, 02:59h
Schweden richtete den ESC am 13. Mai 2000 zum vierten Mal aus, und zwar zum zweiten Mal in Stockholm. Am Nachmittag hatte es eine schwere Explosion einer Feuerwerksfabrik im niederländischen Enschede gegeben, bei der mehr als 20 Menschen starben. Die Niederlande brachen deshalb die Übertragung des Wettbewerbs nach ihrem eigenen Beitrag, der die Startnummer 2 hatte, ab, und griffen auf eine Jurywertung zurück.
Bei der deutschen Vorentscheidung waren u.a. E-Rotic und Fancy dabei, auch die disqualifizierte Siegerin des Vorjahres, Corinna May, nahm wieder teil. Haushoher Sieger wurde aber Stefan Raab, der diesmal nicht nur als Autor, sondern auch als Interpret antrat. Der Text von „Wadde hadde dudde da“ wurde von einer Kindersprache inspiriert. Das Lied konnte in den Verkaufslisten bis Platz 2 vorrücken und belegte beim ESC Platz 5.
Bosnien-Herzegowina, Polen, Portugal, Slowenien und Litauen mussten ein Jahr pausieren, dafür waren Finnland, Nordmazedonien, Rumänien und die Schweiz wieder teilnahmeberechtigt. Griechenland, die Slowakei und Ungarn pausierten, Russland kam zurück, und erstmals nahm ein Beitrag aus Lettland teil, sodass sich die Teilnehmerzahl auf 24 erhöhte. Lettland war bei seinem Debut sehr erfolgreich: Brainstorm belegten mit „My star“ Platz 3.
Noch einen Platz höher kam Russland. Auch dieses Land entschied sich für die englische Sprache; Alsou sang „Solo“.
Für die Schweiz sang Jane Bogaert das Lied „La vita cos‘è“; die bekannteste Person auf der Bühne war aber Al Bano, der 1976 und 1985 für Italien angetreten war und diesmal als Chorsänger fungierte. Trotz dieser prominenten Unterstützung reichte es nur für Platz 16.
Ich gebe zu, beim Beitrag Israels war ich damals ratlos und bin es heute noch. Sind da ein paar Dilettanten am Werk, oder besteht der künstlerische Wert des Liedes genau darin, die Töne nicht zu treffen? Eines hat die Gruppe Ping Pong zumindest geschafft: Ihr Lied „Same‘ach“ fiel auf – auch durch bewusste Provokationen, so schwenkte die Gruppe am Ende syrische Nationalflaggen, und es gab zwischendurch einen Kuss zwischen zwei Männern. Und was genau bedeuten die offenbar asiatischen Schriftzeichen auf der Brust des einen Sängers? Die internationalen Zuschauer konnten mit der Darbietung offenbar nicht viel anfangen, Israel belegte Platz 22.
Schon während der Berichte von der Probewoche zeichnete sich eine Überraschung ab, die deshalb bei der eigentlichen Veranstaltung keine mehr war: Zwei Brüder um die 50 Jahre, die Olsen Brothers, sangen für Dänemark, und die Zuschauer waren offenbar begeistert. „Fly on the wings of love“ war der zweite Siegertitel des Landes.
Bei der deutschen Vorentscheidung waren u.a. E-Rotic und Fancy dabei, auch die disqualifizierte Siegerin des Vorjahres, Corinna May, nahm wieder teil. Haushoher Sieger wurde aber Stefan Raab, der diesmal nicht nur als Autor, sondern auch als Interpret antrat. Der Text von „Wadde hadde dudde da“ wurde von einer Kindersprache inspiriert. Das Lied konnte in den Verkaufslisten bis Platz 2 vorrücken und belegte beim ESC Platz 5.
Bosnien-Herzegowina, Polen, Portugal, Slowenien und Litauen mussten ein Jahr pausieren, dafür waren Finnland, Nordmazedonien, Rumänien und die Schweiz wieder teilnahmeberechtigt. Griechenland, die Slowakei und Ungarn pausierten, Russland kam zurück, und erstmals nahm ein Beitrag aus Lettland teil, sodass sich die Teilnehmerzahl auf 24 erhöhte. Lettland war bei seinem Debut sehr erfolgreich: Brainstorm belegten mit „My star“ Platz 3.
Noch einen Platz höher kam Russland. Auch dieses Land entschied sich für die englische Sprache; Alsou sang „Solo“.
Für die Schweiz sang Jane Bogaert das Lied „La vita cos‘è“; die bekannteste Person auf der Bühne war aber Al Bano, der 1976 und 1985 für Italien angetreten war und diesmal als Chorsänger fungierte. Trotz dieser prominenten Unterstützung reichte es nur für Platz 16.
Ich gebe zu, beim Beitrag Israels war ich damals ratlos und bin es heute noch. Sind da ein paar Dilettanten am Werk, oder besteht der künstlerische Wert des Liedes genau darin, die Töne nicht zu treffen? Eines hat die Gruppe Ping Pong zumindest geschafft: Ihr Lied „Same‘ach“ fiel auf – auch durch bewusste Provokationen, so schwenkte die Gruppe am Ende syrische Nationalflaggen, und es gab zwischendurch einen Kuss zwischen zwei Männern. Und was genau bedeuten die offenbar asiatischen Schriftzeichen auf der Brust des einen Sängers? Die internationalen Zuschauer konnten mit der Darbietung offenbar nicht viel anfangen, Israel belegte Platz 22.
Schon während der Berichte von der Probewoche zeichnete sich eine Überraschung ab, die deshalb bei der eigentlichen Veranstaltung keine mehr war: Zwei Brüder um die 50 Jahre, die Olsen Brothers, sangen für Dänemark, und die Zuschauer waren offenbar begeistert. „Fly on the wings of love“ war der zweite Siegertitel des Landes.
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