Sonntag, 23. August 2020
2009
Russland trug den ESC 2009 am 12., 14. und 16. Mai 2009 in Moskau aus. Die Slowakei nahm erstmals seit 1998 wieder am ESC teil, San Marino hingegen verzichtete. Auch das ursprünglich angemeldete Georgien blieb dem Wettbewerb fern, es gab Unstimmigkeiten wegen des Liedertitels ?I don?t wanna put in?, der als Kritik am russischen Machthaber Putin verstanden wurde. Georgien war nicht bereit, den Text zu ändern und verzichtete stattdessen auf die Teilnahme, sodass in diesem Jahr 42 Lieder am Start waren.

Erstmals wurden die Halbfinalrunden und das Finale von verschiedenen Gastgeberpaaren moderiert; beim Finale gehörte Alsou, die 2000 für ihr Land gesungen hatte, dazu.

Deutschland verzichtete auf eine Vorentscheidung und nominierte das Lied ?Miss Kiss Kiss Bang? direkt, das von dem Duo ?Alex Swings Oscar Sings!? vorgetragen wurde. Dieses bestand aus dem Produzenten Alex Christensen, der durch Projekte wie U 96 erfolgreich war, und dem vorher überwiegend als Musicaldarsteller tätigen Oscar Loya. Beim ESC wurden sie von der Burlesque-Tänzerin Dita von Teese unterstützt; sie belegten Platz 20.




Lettland präsentierte seinen Beitrag auf Russisch, Teile des Textes des israelischen Liedes waren auf Arabisch, und für Schweden sang Malena Ernman, deren Tochter Greta Thunberg später als Klima-Aktivistin weltbekannt wurde. Die Autoren des Titels aus Montenegro waren Ralph Siegel und Bernd Meinunger. Tschechien war das zweite Land seit Einführung der Halbfinalrunden, das diese mit 0 Punkten beendete.

Den britischen Beitrag ?It?s my time?, gesungen von Jade, schrieb der als Musicalkomponist bekannte Andrew Lloyd Webber, der das Lied auch am Klavier begleitete. Die Sängerin wurde später Mitglied der Sugababes; beim ESC belegte sie Platz 5.



Auch Frankreich setzte auf einen bekannten Namen: Die erfolgreiche Chanson-Sängerin Patricia Kaas sang ?Et s?il fallait le faire? und landete auf Platz 8.



Sakis Rouvas war nach der Israelitin Yardena Arazi der Zweite, der als Interpret antrat, nachdem er den ESC schon einmal moderiert hatte. Für Griechenland belegte er mit ?This is our night? Platz 7.



Die Tanzflächen wurden auch durch den türkischen Beitrag gefüllt: Hadise kam mit ?Düm tek tek? auf Platz 4.



Zwei Plätze davor, also auf Rang 2, landete das Lied aus Island: Yohanna fragte ?Is it true??



Das Wertungssystem wurde wieder modfiziert: In den Halbfinalrunden stimmten wie gehabt die Zuschauer der teilnehmenden Ländern und ausgewählte direkt für das Finale Gesetzte über die ersten neun Qualifikanten für das Finale ab, der zehnte Platz wurde wieder durch die Jurys vergeben. Im Finale galt jetzt aber eine Abstimmung, bei der die Televoting-Stimmen und die Jurywertungen je hälftig zählten. Auf diese Weise hoffte man, die oft bemängelten Nachbarschafts- und Diasporawertungen einzudämmen. Im Finale waren wieder alle teilnehmenden Länder abstimmungsberechtigt; sowohl die Zuschauer als auch die Juroren entschieden sich mit großem Vorsprung für das Lied ?Fairytale?, das für Norwegen vom in Belarus geborenen Alexander Rybak gesungen, gegeigt und geschrieben wurde. Eine Diskrepanz zwischen den Abstimmungen sah man beispielsweise beim französischen Beitrag, der von den Zuschauern nur auf Platz 17, von den Jurys aber auf Platz 4 gesetzt wurde.

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