Mittwoch, 26. August 2020
2018
Am 8.5., 10.5. und 12.5.18 fand der ESC erstmals in Portugal statt, Austragungsort war Lissabon. Nach drei Herren im Vorjahr führten diesmal vier Frauen durch den Abend. Russland kehrte zum Wettbewerb zurück, sodass sich die Anzahl der Teilnehmer wieder auf 43 erhöhte. Aus der Ausnahme, dass Australien einen Beitrag einreichen durfte, wurde mittlerweile die Regel.

An der Auswahl für die Lieder, die an der deutschen Vorentscheidung teilnahmen, waren ein nationales Panel und eine internationale Jury beteiligt; zudem gab es im Vorfeld ein Camp, bei dem sich Künstler und Autoren kennenlernen und Ideen austauschen konnten. An der Fernsehshow nahmen dann sechs Interpreten mit ihren Liedern teil, zusätzlich zu den bisherigen Gremien waren zu einem Drittel auch die Zuschauer per Televoting stimmberechtigt. Der Sieger, Michael Schulte, war auch Coautor seines Liedes „You let me walk alone“; beim ESC belegte dieses Platz 4.



In den Halbfinalrunden schieden mit Aserbaidschan, Griechenland, Rumänien und Russland gleich vier Länder aus, die die Qualifikation für das Finale in der Regel schaffen. Dort fielen u.a. eine Opernsängerin aus Estland und ein flirtendes schwules Pärchen aus Irland auf. Für Norwegen sang wieder Alexander Rybak, der den ESC 2009 gewonnen hatte. Frankreich thematisierte die Flüchtlingskrise, „Mercy“ handelt von einem Mädchen eben dieses Namens, das während der Überfahrt auf einem Schiff auf dem Mittelmeer geboren wurde. Das Duo ‚Madame Monsieur‘ kam auf Platz 13.



Der Tscheche Mikolas Josef hatte während der Proben einen Unfall, als ihm während seiner Darbietung ein Salto nicht glückte. Bei seinem Auftritt im Finale verlief alles reibungslos, und das Land erzielte mit Platz 6 sein bisher bestes Ergebnis.



Wieder gelang es einer Person, während eines Auftritts die Bühne zu betreten, diesmal wurde der britischen Sängerin SuRie das Mikrofon entrissen. Nach wenigen Sekunden war das Problem behoben, und im Gegensatz zu ihrem spanischen Kollegen Daniel Diges 2010 verzichtete SuRie darauf, ihr Lied noch einmal vorzuführen.

Österreich belegte Platz 3, Zypern sogar Platz 2, besser als je zuvor.





Dänemark erinnerte optisch an seine Wikinger-Vergangenheit, und Moldau unterhielt mit einem Verwechsel-Spiel, das stilistisch in eine Show der 1970er Jahre gepasst hätte, aber durchaus seine Wirkung erzielte. Der Gastgeber Portugal belegte den letzten Platz, immerhin nicht ganz ohne Punktegewinn.

Sieger wurde das Lied „Toy“ aus Israel. Die Interpretin Netta beantragte im Vorfeld, in das Lied einige elektronisch verfremdete Passagen ihrer eigenen Stimme einmischen zu dürfen, was ihr verwehrt wurde; nach wie vor galt, dass alle vokalen Elemente original dargeboten werden müssen. Dennoch konnte das Lied, das die ‚#metoo-Debatte‘ thematisierte, gewinnen, es war der vierte Sieg für Israel.

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