Sonntag, 23. August 2020
2008
euroklaus, 19:31h
Serbien richtete den ESC 2008 in Belgrad aus. Wegen der immer mehr wachsenden Anzahl von Teilnehmern und des damit verbunden immer größer werdenden Halbfinales wurde ein neues System eingeführt: Nur noch die "Big Four" und das Gastgeberland waren direkt für das Finale qualifiziert, alle anderen Länder mussten eine von nunmehr zwei Halbfinalrunden durchlaufen, aus denen jeweils zehn Lieder für die Endrunde kamen, die somit 25 statt bisher 24 Beiträge umfasste.
Die Halbfinalrunden fanden am 20. und am 22. Mai, das Finale am 24. Mai statt. Zu den Gastgebern gehörte Zeljko Joksimović, der als Interpret 2004 für Serbien-Montenegro und als Autor 2006 für Bosnien-Herzegowina angetreten war. Auch 2008 war er der Autor des serbischen Beitrags; für die Zukunft wurde diese Doppelfunktion ausgeschlossen, da man einen Interessenkonflikt befürchtete. Österreich pausierte wieder einmal, dafür kamen mit San Marino und Aserbaidschan zwei neue Länder hinzu, sodass mit 43 Beiträgen ein neuer Höchststand erreicht wurde.
An der deutschen Vorentscheidung nahmen fünf Lieder teil, zu den Interpreten gehörte die Gruppe Marquess. Der Siegertitel "Disappear" wurde von den No Angels gesungen, die, ursprünglich zu fünft, 2000 in der Casting-Show 'Popstars' zusammengestellt wurde und mit Liedern wie "Daylight in your eyes" sehr erfolgreich war. Nach einigen Unstimmigkeiten trennte sich die Gruppe 2003, um dann 2007, nunmehr zu viert, einen Neuanfang zu starten. Beim ESC erreichte sie Platz 23.
Erstmals seit 1997 spielten die nationalen Jurys wieder eine Rolle, wenn auch eine kleinere: Sie bewerteten ebenso wie die Zuschauer die Beiträge im Halbfinale; durch das Televoting wurden 9 der Qualifikanten ermittelt. Als letzter Beitrag für das Finale wurde dasjenige von den übriggebliebenen Liedern ermittelt, das von den Jurys die meisten Stimmen bekam. Im ersten Halbfinale stimmten die Zuschauer und die Jurys überein, im zweiten gab es eine Differenz: Nicht das von den Zuschauern auf Platz 10 gesetzte Lied aus Nordmazedonien, sondern deren Platz 12, der Beitrag Schwedens, wurde von den Jurys favorisiert. Dessen Sängerin war Charlotte Perrelli, die unter dem Namen Charlotte Nilsson den ESC 1999 gewonnen hatte und jetzt nur durch diese Sonderregelung das Finale erreichte, wo sie dann Platz 18 belegte. Stimmberechtigt waren übrigens nur die Länder der jeweiligen Halbfinalrunden; die fest für das Finale gesetzten Länder wurden aufgeteilt: In der ersten Runde durften Spanien und Deutschland mit abstimmen, in der zweiten das Vereinigte Königreich, Frankreich und Serbien. Beim Finale durften, wie gehabt, wieder alle Länder werten.
Im ersten Halbfinale schied einer der vielleicht skurrilsten Beiträge der ESC-Geschichte aus: Irland wurde durch einen Truthahn vertreten und forderte in bewusst falschem Französisch "Irelande douze pointe". Die Bitte wurde nicht erhört, Estland gab mit sieben Punkten die höchste Bewertung, am Ende reichte es nur für Platz 15. Belgien präsentierte wieder, wie 2003, ein Lied in einer fiktiven Sprache, war aber wesentlich weniger erfolgreich als seinerzeit und verpasste ebenfalls das Finale.
Frankreich nahm erstmals mit einem komplett englischsprachigen Lied teil, kam im Finale aber über Platz 19 nicht hinaus; für Kroatien sang der bis dahin älteste Interpret der ESC-Geschichte, der sich in Anspielung auf sein Alter '75 Cent' nannte; dieser Beitrag belegte Platz 21.
Wieder blieb ein Fanfavorit hinter den Erwartungen zurück: In den Internetwetten lag der portugiesische Beitrag "Senhora do mar (Negras águas)", gesungen von Vânia Fernandes, weit vorn, am Ende belegte er Platz 13.
Immer wieder wurden optisch ungewöhnliche Mittel ausprobiert, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu erregen. Beim Beitrag aus Bosnien-Herzegowina wurde Wäsche aufgehängt, außerdem traten vier Bräute auf - Platz 10 ist das Ergebnis.
Für Armenien kam Sirusho mit dem Lied "Qele, qele" auf Platz 4.
Auf den ersten drei Plätzen landeten drei Länder, die auch schon in den Vorjahren erfolgreich waren: Auf Platz 3 kam Griechenland, auf Platz 2 die Ukraine und auf Platz 1 Russland. Dessen Interpret Dima Bilan hatte schon zwei Jahre zuvor Platz 2 belegt, diesmal setzte er auf prominente Unterstützung: Als Produzent konnte er Timbaland gewinnen, und auf der Bühne wurde er von dem Eiskunstlauf-Meister Evgeni Plushenko und dem Star-Violinisten Edvin Marton, der eine Stradivari-Geige spielte, begleitet. Diese geballte Zusammenarbeit funktionierte offenbar: Mit "Believe" gewann Russland erstmals den ESC.
Die Halbfinalrunden fanden am 20. und am 22. Mai, das Finale am 24. Mai statt. Zu den Gastgebern gehörte Zeljko Joksimović, der als Interpret 2004 für Serbien-Montenegro und als Autor 2006 für Bosnien-Herzegowina angetreten war. Auch 2008 war er der Autor des serbischen Beitrags; für die Zukunft wurde diese Doppelfunktion ausgeschlossen, da man einen Interessenkonflikt befürchtete. Österreich pausierte wieder einmal, dafür kamen mit San Marino und Aserbaidschan zwei neue Länder hinzu, sodass mit 43 Beiträgen ein neuer Höchststand erreicht wurde.
An der deutschen Vorentscheidung nahmen fünf Lieder teil, zu den Interpreten gehörte die Gruppe Marquess. Der Siegertitel "Disappear" wurde von den No Angels gesungen, die, ursprünglich zu fünft, 2000 in der Casting-Show 'Popstars' zusammengestellt wurde und mit Liedern wie "Daylight in your eyes" sehr erfolgreich war. Nach einigen Unstimmigkeiten trennte sich die Gruppe 2003, um dann 2007, nunmehr zu viert, einen Neuanfang zu starten. Beim ESC erreichte sie Platz 23.
Erstmals seit 1997 spielten die nationalen Jurys wieder eine Rolle, wenn auch eine kleinere: Sie bewerteten ebenso wie die Zuschauer die Beiträge im Halbfinale; durch das Televoting wurden 9 der Qualifikanten ermittelt. Als letzter Beitrag für das Finale wurde dasjenige von den übriggebliebenen Liedern ermittelt, das von den Jurys die meisten Stimmen bekam. Im ersten Halbfinale stimmten die Zuschauer und die Jurys überein, im zweiten gab es eine Differenz: Nicht das von den Zuschauern auf Platz 10 gesetzte Lied aus Nordmazedonien, sondern deren Platz 12, der Beitrag Schwedens, wurde von den Jurys favorisiert. Dessen Sängerin war Charlotte Perrelli, die unter dem Namen Charlotte Nilsson den ESC 1999 gewonnen hatte und jetzt nur durch diese Sonderregelung das Finale erreichte, wo sie dann Platz 18 belegte. Stimmberechtigt waren übrigens nur die Länder der jeweiligen Halbfinalrunden; die fest für das Finale gesetzten Länder wurden aufgeteilt: In der ersten Runde durften Spanien und Deutschland mit abstimmen, in der zweiten das Vereinigte Königreich, Frankreich und Serbien. Beim Finale durften, wie gehabt, wieder alle Länder werten.
Im ersten Halbfinale schied einer der vielleicht skurrilsten Beiträge der ESC-Geschichte aus: Irland wurde durch einen Truthahn vertreten und forderte in bewusst falschem Französisch "Irelande douze pointe". Die Bitte wurde nicht erhört, Estland gab mit sieben Punkten die höchste Bewertung, am Ende reichte es nur für Platz 15. Belgien präsentierte wieder, wie 2003, ein Lied in einer fiktiven Sprache, war aber wesentlich weniger erfolgreich als seinerzeit und verpasste ebenfalls das Finale.
Frankreich nahm erstmals mit einem komplett englischsprachigen Lied teil, kam im Finale aber über Platz 19 nicht hinaus; für Kroatien sang der bis dahin älteste Interpret der ESC-Geschichte, der sich in Anspielung auf sein Alter '75 Cent' nannte; dieser Beitrag belegte Platz 21.
Wieder blieb ein Fanfavorit hinter den Erwartungen zurück: In den Internetwetten lag der portugiesische Beitrag "Senhora do mar (Negras águas)", gesungen von Vânia Fernandes, weit vorn, am Ende belegte er Platz 13.
Immer wieder wurden optisch ungewöhnliche Mittel ausprobiert, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu erregen. Beim Beitrag aus Bosnien-Herzegowina wurde Wäsche aufgehängt, außerdem traten vier Bräute auf - Platz 10 ist das Ergebnis.
Für Armenien kam Sirusho mit dem Lied "Qele, qele" auf Platz 4.
Auf den ersten drei Plätzen landeten drei Länder, die auch schon in den Vorjahren erfolgreich waren: Auf Platz 3 kam Griechenland, auf Platz 2 die Ukraine und auf Platz 1 Russland. Dessen Interpret Dima Bilan hatte schon zwei Jahre zuvor Platz 2 belegt, diesmal setzte er auf prominente Unterstützung: Als Produzent konnte er Timbaland gewinnen, und auf der Bühne wurde er von dem Eiskunstlauf-Meister Evgeni Plushenko und dem Star-Violinisten Edvin Marton, der eine Stradivari-Geige spielte, begleitet. Diese geballte Zusammenarbeit funktionierte offenbar: Mit "Believe" gewann Russland erstmals den ESC.
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