Freitag, 7. August 2020
1980
euroklaus, 02:22h
Der ESC 1980 geht gleich aufgrund mehrerer Besonderheiten in die Geschichte des Wettbewerbs ein. Israel als Vorjahressieger war auch 1979 schon Ausrichter und bat daher, dass ein anderes Land dies übernehmen könnte, und diesmal sprangen die Niederlande und nicht wie bisher immer das Vereinigte Königreich ein; Austragungsort war, wie 1976, Den Haag. Das Datum der Veranstaltung, der 19. April, war aber ein nationaler Feiertag in Israel, sodass das Land ganz auf eine Teilnahme verzichtete. 1980 ist das bislang einzige Jahr, in dem der Vorjahressieger nicht am Wettbewerb teilnahm, und bis 2023 das letzte, das nicht von diesem ausgerichtet wurde.
Normalerweise meiden die teilnahmeberechtigten arabischen Länder wegen der Anwesenheit Israels den Wettbewerb. Da dieser Hinderungsgrund in diesem Jahr wegfiel, beschloss Marokko, teilzunehmen; es war das erste Mal, dass sich ein afrikanisches Land zum ESC anmeldete. Die im gesamten arabischen Raum immer noch beliebte Samira Bensaïd, die sich mittlerweile Samira Saïd nennt, bekam für ihr Lied „Bitakat hob“ 7 Punkte aus Italien, aber leider keine weiteren, sodass es auf dem vorletzten Platz landete. Israel kehrte 1981 zum ESC zurück, Marokko nahm bislang nicht wieder teil.
Neben Israel fehlte auch Monaco, das erst mehr als 20 Jahre später zum Wettbewerb zurückkehren sollte, dafür war die Türkei wieder dabei.
Deutschland setzte auf das Konzept des Vorjahres, und mit Marianne Rosenberg, Adam & Eve, Roland Kaiser, Stefan Waggershausen und Costa Cordalis nahmen erneut einige namhafte Künstler teil. Wie 10 Jahre zuvor gewann Katja Ebstein die Vorentscheidung, auch damals hatte der ESC in den Niederlanden stattgefunden, und bei ihrer dritten Teilnahme konnte sie wieder das bis dahin beste Ergebnis Deutschlands erzielen, nämlich Platz 2. Noch eine Besonderheit des Jahrgangs: Jedes Lied wurde von einer Person aus dem jeweiligen Land in der Landessprache angekündigt, für den deutschen Beitrag „Theater“ übernahm dies Carolin Reiber; durch ihr rollendes R bekam der Name des Dirigenten Wolfgang Rödelberger einen besonderen Charme.
Die im gesamten deutschsprachigen Raum bekannte Paola („Blue Bayou“) vertrat, wie schon 1969, die Schweiz. Mit „Cinéma“ belegte sie Platz 4.
Die Niederlande als Gastgeber wurden von Maggie MacNeal vertreten; sie nahm bereits 1974 als Teil des Duos Mouth & MacNeal teil. Sie besang nicht die Gastgeberstadt Den Haag, sondern Amsterdam, und belegte Platz 5.
Für Italien sang Alan Sorrenti, damals populär durch „Tu sei l‘unica donna per me“, und Ralph Siegel war als Komponist mit zwei Liedern im Wettbewerb: Er schrieb nicht nur den deutschen, sondern auch den luxemburgischen Beitrag. „Papa Pingouin“ wurde von den Zwillingsschwestern Sophie und Magali gesungen; das Lied wurde 2006 in der Version des Projekts Pigloo erneut ein kommerzieller Erfolg. 1980 erreichte es Platz 9.
Die Türkei setzte auf den nationalen Superstar Ajda Pekkan, und für Belgien startete die Gruppe Télex, die mit ihrer Synthi-Version von „Rock around the clock“ gerade international erfolgreich war. Offenbar war ihre Art von Musik nur bedingt für eine Livedarbietung geeignet, sodass das Lied trotz des Namens „Eurovision“ nur Platz 17 belegte.
Einen Platz davor landete das wohl außergewöhnlichste Lied des Abends: Norwegen wollte in seinem Beitrag „Sámiid ædnan“ auf die Besonderheiten seines nördlichen Landesteils Lappland hinweisen, weshalb ein Angehöriger der dortigen Bevölkerungsgruppe, der Samen, in Landestracht erschien und den typischen Joik-Gesang anstimmte. Die Mischung aus Jazz, Pop und Folklore gefiel den Jurys nur in vier Ländern, die meisten Punkte (nämlich 6) kamen aus Deutschland.
Die Abgabe der Wertungen erfolgte erstmals aufsteigend nach Punkten und nicht mehr in Startreihenfolge, wodurch einerseits die Spannung erhöht wurde und andererseits Unregelmäßigkeiten wie 1976 und 1977, in beiden Jahren musste das Ergebnis nachträglich geändert werden, minimiert werden sollten. Am Ende gewann der irische Beitrag: „What‘s another year“ wurde von Johnny Logan gesungen. Es war der zweite Sieg für das Land.
Normalerweise meiden die teilnahmeberechtigten arabischen Länder wegen der Anwesenheit Israels den Wettbewerb. Da dieser Hinderungsgrund in diesem Jahr wegfiel, beschloss Marokko, teilzunehmen; es war das erste Mal, dass sich ein afrikanisches Land zum ESC anmeldete. Die im gesamten arabischen Raum immer noch beliebte Samira Bensaïd, die sich mittlerweile Samira Saïd nennt, bekam für ihr Lied „Bitakat hob“ 7 Punkte aus Italien, aber leider keine weiteren, sodass es auf dem vorletzten Platz landete. Israel kehrte 1981 zum ESC zurück, Marokko nahm bislang nicht wieder teil.
Neben Israel fehlte auch Monaco, das erst mehr als 20 Jahre später zum Wettbewerb zurückkehren sollte, dafür war die Türkei wieder dabei.
Deutschland setzte auf das Konzept des Vorjahres, und mit Marianne Rosenberg, Adam & Eve, Roland Kaiser, Stefan Waggershausen und Costa Cordalis nahmen erneut einige namhafte Künstler teil. Wie 10 Jahre zuvor gewann Katja Ebstein die Vorentscheidung, auch damals hatte der ESC in den Niederlanden stattgefunden, und bei ihrer dritten Teilnahme konnte sie wieder das bis dahin beste Ergebnis Deutschlands erzielen, nämlich Platz 2. Noch eine Besonderheit des Jahrgangs: Jedes Lied wurde von einer Person aus dem jeweiligen Land in der Landessprache angekündigt, für den deutschen Beitrag „Theater“ übernahm dies Carolin Reiber; durch ihr rollendes R bekam der Name des Dirigenten Wolfgang Rödelberger einen besonderen Charme.
Die im gesamten deutschsprachigen Raum bekannte Paola („Blue Bayou“) vertrat, wie schon 1969, die Schweiz. Mit „Cinéma“ belegte sie Platz 4.
Die Niederlande als Gastgeber wurden von Maggie MacNeal vertreten; sie nahm bereits 1974 als Teil des Duos Mouth & MacNeal teil. Sie besang nicht die Gastgeberstadt Den Haag, sondern Amsterdam, und belegte Platz 5.
Für Italien sang Alan Sorrenti, damals populär durch „Tu sei l‘unica donna per me“, und Ralph Siegel war als Komponist mit zwei Liedern im Wettbewerb: Er schrieb nicht nur den deutschen, sondern auch den luxemburgischen Beitrag. „Papa Pingouin“ wurde von den Zwillingsschwestern Sophie und Magali gesungen; das Lied wurde 2006 in der Version des Projekts Pigloo erneut ein kommerzieller Erfolg. 1980 erreichte es Platz 9.
Die Türkei setzte auf den nationalen Superstar Ajda Pekkan, und für Belgien startete die Gruppe Télex, die mit ihrer Synthi-Version von „Rock around the clock“ gerade international erfolgreich war. Offenbar war ihre Art von Musik nur bedingt für eine Livedarbietung geeignet, sodass das Lied trotz des Namens „Eurovision“ nur Platz 17 belegte.
Einen Platz davor landete das wohl außergewöhnlichste Lied des Abends: Norwegen wollte in seinem Beitrag „Sámiid ædnan“ auf die Besonderheiten seines nördlichen Landesteils Lappland hinweisen, weshalb ein Angehöriger der dortigen Bevölkerungsgruppe, der Samen, in Landestracht erschien und den typischen Joik-Gesang anstimmte. Die Mischung aus Jazz, Pop und Folklore gefiel den Jurys nur in vier Ländern, die meisten Punkte (nämlich 6) kamen aus Deutschland.
Die Abgabe der Wertungen erfolgte erstmals aufsteigend nach Punkten und nicht mehr in Startreihenfolge, wodurch einerseits die Spannung erhöht wurde und andererseits Unregelmäßigkeiten wie 1976 und 1977, in beiden Jahren musste das Ergebnis nachträglich geändert werden, minimiert werden sollten. Am Ende gewann der irische Beitrag: „What‘s another year“ wurde von Johnny Logan gesungen. Es war der zweite Sieg für das Land.
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